Ein Ja zur Frontex-Initiative sorgt für mehr Sicherheit an den EU-Grenzen. Ein Gastbeitrag von Philip C. Brunner, Kantonsrat SVP Zug.
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Philip C. Brunner, SVP Zug. - SVP Zug
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Ja, ich habe den Beitritt der Schweiz zu Schengen/Dublin seinerzeit aus Überzeugung bekämpft und bin auch heute kein Freund der EU in ihrer heutigen Form, sondern stehe beherzt zu einer souveränen und neutralen Schweiz. Trotzdem befürworte ich das Ja zu Frontex aus aktuellen sicherheitspolitischen Ueberlegungen, denn Frontex ist das operative Ausführungsorgan der Schengen-Staaten.

Die Schweizer Sicherheitsbehörden haben seit unserem Schengen-Beitritt direkten Zugang zum Schengener Informationssystem (SIS II) und zum Visa-Informations-System (VIS). Diese Systeme sind für unsere Sicherheitsorgane unentbehrliche zentrale Fahndungsinstrumente.

In der Schweiz haben alle Kantonspolizeien, das Grenzwachtkorps, das Bundesamt für Justiz, das Staatssekretariat für Migration, die visaausstellenden Botschaften und Konsulate im Ausland, die kantonalen Migrationsämter sowie weitere Behördenstellen Zugriff auf das SIS.

Negative Folgen im Asylbereich

International gesehen sind die Polizei-, Grenzschutz- und Visumsbehörden in 26 EU-Ländern sowie Norwegen und Island angeschlossen. Das VIS System speichert Daten von Personen, denen durch die Schweiz oder ein anderes Schengen-Land ein Visum verweigert wurde. Durch die Erfassung biometrischer Daten wird auch der Visumsmissbrauch stark verringert.

Auch im Migrationsbereich wären bei einem Nein zu dieser Vorlage die negativen Folgen gravierend. Ohne diese Zusammenarbeit könnten Migranten, die bereits ein Asylgesuch in Europa gestellt haben, in der Schweiz nochmals Asyl beantragen.

Es ist zu erwarten, dass damit die Anzahl Asylgesuche in der Schweiz stark ansteigen würde, was mit erheblichen Folgekosten verbunden wäre. Das Referendum wurde durch die Linke, namentlich den Grünen, der SP, den JUSO und der GSoA ergriffen. Von dieser Seite sind die Ziele jedenfalls klar erkennbar.

Initiative sorgt für mehr Sicherheit

Löchrige EU-Aussengrenzen, eine Schwächung der Grenzkontrollen, keine Rückführung von irregulären Migranten. Diese Kreise würden bei einem Nein zu Frontex die zusätzlichen Gelder nicht unterstützen, die für die wirksame Sicherung unserer Landesgrenzen notwendig wären.

Damit wäre eine erhöhte Zuwanderung von Kriminellen und Wirtschaftsflüchtlingen zu befürchten. Frontex muss deshalb richtigerweise ausgebaut werden, um die europaweite Zusammenarbeit beim Grenzschutz und die Rückführung von illegal Eingereisten weiter zu verbessern und zu stärken.

Die SVP des Kantons Zug und die SVP Schweiz unterstützen am 15. Mai 2022 ein «JA zu Frontex» in der heutigen, durch den russischen Überfall auf die Ukraine stark erschwerten Sicherheitssituation in Europa.

Zum Autor

Philip C. Brunner ist Kantonsrat der SVP Zug.

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