Alexandra Lüönd: «Die Schweiz hätte mich zu Trump schicken sollen!»
Unsere Beauty-Kolumnistin Alexandra Lüönd erklärt, warum sie mit Donald Trump besser verhandelt hätte als Bundesrätin Karin Keller-Sutter.

Das Wichtigste in Kürze
- Alexandra Lüönd schreibt eine monatliche Kolumne über Beauty-Themen.
- «Schweiz, schickt besser mich zu Trump!», schreibt sie in der neuesten Nau.ch-Kolumne.
- Lüönd ist Gründerin der Beauty2Go-Kliniken.
39 Prozent Strafzölle gegen die Schweiz? Und das ausgerechnet an unserem Nationalfeiertag? Auch meine erste Reaktion war: Geht’s eigentlich noch, Mister Trump?
Laut, unberechenbar und manchmal etwas grössenwahnsinnig. Der US-Präsident mag vieles sein. Aber: Wie jeder Mann hat auch Donald Trump Schwächen.
Und die hätte man nach dem Zollhammer ausnutzen müssen. Zum Wohle unseres Landes!
Leider schickte die Schweiz unsere überkorrekte Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter (KKS) zu Trump. Mit ihrer Reise nach Washington wollte sie die Zölle herunterhandeln. Mit Diplomatie und Politik. Das Resultat: Ein Händedruck mit US-Aussenminister Marco Rubio. Die Zölle blieben.
Donald Trump verträgt keine Langeweile
Kein Wunder: Keller-Sutter hat es mit Trump schon vor der Last-Minute-Reise verspielt.
Ihr Telefonat mit dem US-Präsidenten wurde am Wochenende geleakt. KKS hat Donald Trump gedemütigt. Ihn belehrt. Und am allerschlimmsten: Sie hat ihn gelangweilt!

Unsere Bundespräsidentin wollte den US-Präsidenten offenbar aufklären. Über Handelsbilanzen, Wirtschaftszusammenhänge und über Zollpolitik. Das ist ein bisschen so, wie wenn man einem Löwen erklärt, warum Gras besser sei als Fleisch.
Gut für Landesregierung – aber nicht für Trump
Für dieses Gespräch war KKS die falsche Wahl. Und nein, das ist kein politisches Bashing. Ich schätze Karin Keller-Sutter. Sie ist klug, sachlich, erfahren, integer. Genau so eine Frau will ich in der Landesregierung. Aber bitte nicht am Verhandlungstisch mit Donald Trump!
Mit dem Mega-Ego aus dem Weissen Haus verhandelt man nicht wie mit einem Finanzdirektor. Sondern wie mit einem eitlen CEO in der Midlife-Crisis. Und genau da komme ich ins Spiel!

Aus Trump einen Winner machen
Ich hätte Trump keinen Vortrag gehalten. Ich hätte mit ihm zuerst über alles andere als Strafzölle gesprochen. Ich hätte ihm auch kein Dossier gezeigt. Nein, ich hätte ihm einen Deal angeboten, den er als riesigen Sieg verkaufen kann.
Und ich hätte auch nicht versucht, ihn zu überzeugen. Ich hätte ihm das Gefühl gegeben, ein Genie zu sein!
Beispielsweise mit einem eigenen Golf-Turnier, dem «Trump-Masters» in den Schweizer Alpen. Ein exklusives Turnier in St. Moritz – selbstverständlich mit goldenen Golfbällen.

Männer mit grossem Ego sind ein einfaches Ziel
Männer mit grossen Egos sind nicht schwer zu knacken. Sie sind ein einfaches Ziel.
Alle müssten mittlerweile wissen: Trump tickt nicht wie ein Politiker. Er will gewinnen. Anerkannt werden. Und – let’s be honest – er liebt Frauen, die ihm charmant die Welt erklären, statt ihn schulmeisterlich zu belehren.
Ich bin keine Politikerin und auch keine Diplomatin. Aber ich bin Unternehmerin. Ich verhandle jeden Tag. Oftmals auch mit Männern, die sich wichtiger nehmen, als sie wirklich sind.
Besseres Gespür und schöneres Kleid
Keine Frage: KKS hatte die besseren Fakten im Gepäck als ich. Aber ich hätte das bessere Gespür gehabt. Und auch das schönere Kleid …
Bevor ich jetzt einen Anruf aus der Bundesverwaltung erhalte: Natürlich meine ich das nicht hundertprozentig ernst. Aber ein kleines bisschen schon.

Denn: Manchmal im Leben bringt uns selbst die klügste Analyse nicht weiter, das musste auch ich schon schmerzlich erfahren.
Das richtige Timing ist wichtig sowie ein bisschen Chuzpe. Und gerade bei einem Donald Trump ein Kleid, das Eindruck macht.
Zur Autorin: Alexandra Lüönd ist eine führende Unternehmerin im Beauty- und Medical-Retail. Als Gründerin der Beauty2Go-Kliniken sowie «Brows & Brows» schuf sie die grössten Ästhetik-Ketten in der Schweiz. Mit «Brows & Brows» revolutioniert sie die PMU-Branche. Die 37-Jährige schreibt regelmässig Kolumnen für Nau.ch.