Die Genfer Innenstadt ist aufgrund eines Streiks lahmgelegt. Bus- und Tramfahrer fordern andere Löhne.
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Genfer Bus- und Tramfahrer streiken. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Genf streiken Bus- und Tramfahrer den zweiten Tag in Folge.
  • Der Streik reduziert die innerstädtischen Verbindungen stark.
  • Grund für die Verweigerung ist Unzufriedenheit mit den Gehältern.

Die Genfer Bus- und Tramfahrer haben ihren Streik am Donnerstag fortgesetzt. Rund 350 bis 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter streiken vor den vier Depots. Die Genfer Verkehrsbetriebe (TPG) können ein minimales Angebot nicht garantieren.

Am Donnerstagmorgen waren rund 130 Fahrzeuge auf Genfer Verkehrsnetz in Genf unterwegs, wie die TPG mitteilten.

Dabei handelt es sich vor allem um Busse, welche die regionalen Linien und die grenzüberschreitenden Verbindungen bedienen. Das innerstädtische Angebot hingegen sei stark reduziert. Insgesamt acht Trams standen im Einsatz. Die TPG empfehlen ihren Fahrgästen, den Léman Express zu nehmen oder die sanfte Mobilität zu bevorzugen, wenn dies möglich ist.

Ein Treffen zwischen Personalvertretern und der Geschäftsleitung war am Vormittag im Gange. Die TPG hoffen auf eine Deblockierung der Situation, wie TPG-Sprecher François Mutter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. «Zurzeit verbleiben wir beim Status quo, die Lage bleibt extrem gestört. Die wenigen Fahrzeuge, die verkehren, sind überlastet», fuhr er fort.

Eine gebührenfreie Telefonnummer liefert zusätzlich zu den üblichen Kommunikationskanälen Informationen über den Zustand des Netzes. Die TPG-App sei in dieser Situation unzuverlässig, sagte der Sprecher weiter.

Die Mobilisierung sei genauso umfangreich, wenn nicht sogar noch stärker als am Vortag, sagte SEV-Gewerkschaftssekretärin Aurélie Lelong. Und dies, trotz des Drucks der Geschäftsleitung, die den Eindruck erwecken wolle, dass der Streik illegal sei.

Die TPG kritisierten ihrerseits, dass unternehmensexterne Demonstranten die Ausfahrt von Fahrzeugen aus den Depots verhinderten. Unter ihnen sollen sich vier Abgeordnete des Linksbündnisses Ensemble à gauche befinden, darunter der ehemalige Genfer Stadtpräsident Rémy Pagani, die zur Unterstützung der Streikenden gekommen waren.

Die Angestellten der Genfer Verkehrsbetriebe sind unzufrieden mit ihren Gehältern. Sie fordern den vollen Teuerungsausgleich von 1,2 Prozent seit Januar. Die Unternehmensleitung bietet dagegen 0,6 Prozent Anpassung seit September und eine einmalige Prämie von 400 Franken an. Weil sich keine Lösung abzeichnet, hatte ein Teil der TPG-Angestellten am Mittwoch die Arbeit niedergelegt.

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