Zwei Tierärzte impfen im Wallis 2000 Rinder gegen Seuche
Im Wallis steht die Impfung von über 2000 Rindern gegen eine ansteckende Krankheit kurz vor dem Abschluss.

Im Wallis steht die Impfkampagne von mehr als 2000 Rindern gegen die ansteckende virale Hautknotenkrankheit kurz vor dem Abschluss. Da der Impfstoff erst nach 28 Tagen seine volle Schutzwirkung entfaltet, ist weiterhin Vorsicht geboten.
«Ich habe die Impfdosen am Freitagmorgen erhalten und noch am selben Nachmittag mit den Impfungen begonnen. Ich hatte den Auftrag, etwa 1000 Tiere zu impfen. Heute Morgen sind es noch weniger als 200. Ich bin fast fertig», sagte Tierarzt Jérémy Wittorski, einer der beiden vom Kanton beauftragten Tierärzte, am Dienstag der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Der Impfstoff gegen die auch Lumpy-Skin-Disease genannte Krankheit besteht aus einer Einzeldosis von acht Millilitern, die unter die Haut des Tieres injiziert wird. «Er beginnt in etwa acht Tagen zu wirken und erreicht nach 28 Tagen seinen maximalen Schutz», fügte Wittorski hinzu.
Viehüberwachung und Prävention
In der Zwischenzeit gilt es, das Vieh zu überwachen, um mögliche Symptome zu erkennen und die Überträger der Krankheit, nämlich Fliegen und stechende Insekten wie Bremsen und Mücken, mit einem speziellen Produkt abzuwehren. «Das ist das beste Mittel, um die Ansteckung einzudämmen», erklärte Wittorski.
Werden bei einem Tier Symptome festgestellt, werden Laboruntersuchungen durchgeführt. Ist der Fall positiv, werden das Tier und die anderen Rinder getötet, mit denen es in Kontakt gekommen ist. «Das ist die europäische Richtlinie», führte der Tierarzt aus.
Schutzzone im Wallis
Derzeit ist in der Schweiz kein Fall dieser hochansteckenden Viruserkrankung bekannt. Das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) hatte jedoch am Freitag beschlossen, alle Rinder, Büffel und Bisons in den Walliser Regionen Champéry, Finhaut und Ferret im Rahmen der Errichtung einer Immunbarriere um die im benachbarten Frankreich festgestellten Ausbrüche obligatorisch zu impfen.
«Im Trient-Tal und im Val Ferret befinden wir uns wirklich am äussersten Rand dieser berühmten Schutzzone, deshalb müssen wir nur wenige Tiere impfen», erklärte Wittorski.
In der vergangenen Woche hatte das BLV zudem die obligatorische Impfung aller Rinder im Kanton Genf und in der benachbarten Region Terre Sainte im Kanton Waadt angekündigt.
Einfuhr von Impfstoff
Da in der Schweiz bislang kein Impfstoff gegen das ansteckende Lumpy-Skin-Disease zugelassen ist, hatte das BLV am 11. Juli in Absprache mit Swissmedic einen allgemeinen Beschluss erlassen. Dieser erlaubt die Einfuhr und Verwendung von Impfstoffen, die sich in Europa bei Ausbrüchen der Krankheit als wirksam erwiesen haben.
Die Seuche stellt für Menschen und andere Tierarten kein Risiko dar. Bei Rindern hingegen verursacht sie nach einer Inkubationszeit von vier bis 20 Tagen schmerzhafte Knötchen am ganzen Körper und kann Symptome wie Fieber bis zu 41 Grad und Milchrückgang auslösen. Die Folgen sind vielfältig, unter anderem Gewichtsverlust und Unfruchtbarkeit. Sie können die Sterblichkeitsrate der Herde auf bis zu zehn Prozent ansteigen lassen.