Stadt Zürich

Zürich: Landen Patientendaten des Unispitals in den USA?

Dennis Kittler
Dennis Kittler

Zürich,

Das Unispital Zürich will künftig ein Klinikinformationssystem einer US-Firma einsetzen. Ein Trump-Gesetz weckt Zweifel bezüglich des Datenschutzes.

Unispital Zürich
Das Unispital Zürich setzt künftig auf ein Klinikinformationssystem aus den USA. Das weckt Zweifel am Schutz der Patientendaten. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Universitätsspital Zürich setzt künftig auf ein Klinikinformationssystem aus den USA.
  • Mehr als 70 Kantonsräte äussern ernste Zweifel bezüglich des Datenschutzes.
  • Der «Cloud Act» in den USA zwingt Unternehmen, elektronische Daten an Behörden zu geben.
  • Die Angst der Räte: Schweizer Patientendaten könnten so in den USA landen.

Das Universitätsspital Zürich will künftig ein Klinikinformationssystem der US-Firma Epic Systems nutzen. Das sorgt für Sorgenfalten auf den Köpfen zahlreicher Kantonsräte – und zwar parteiübergreifend.

Mehr als 70 Räte von SP, FDP, AL und den Grünen haben eine Interpellation zum Entscheid für das System eingereicht. Sie äussern starke Zweifel bezüglich des Datenschutzes.

Der sogenannte «Cloud Act», den US-Präsident Donald Trump 2018 während seiner ersten Amtszeit einführte, ist der Grund dafür. US-Unternehmen müssen elektronische Daten an US-Behörden weitergeben, egal auf welchen Servern sie lagern.

Vertraust du den USA beim Schutz deiner Daten?

Bereits 2019 waren so Patientendaten aus Dänemark in den USA gelandet, ohne dass die Betroffenen davon wussten, berichtet die «NZZ».

Die dänische Klinik nutzte ein Klinikinformationssystem von Epic Systems – des Anbieters also, der auch in Zürich zum Zug kommt.

In Bern und Luzern ist das System bereits im Einsatz

Das System soll für Verwaltung, Dokumentation und Abrechnung genutzt werden. Im Berner Inselspital und im Kantonsspital Luzern ist es bereits im Einsatz.

95 Millionen Franken muss die Klinik in den ersten zehn Jahren dafür bezahlen.

Im Neurozentrum Tempelhof in Berlin ist eine elektronischen Patientenakte mit einem E-Rezept auf einem Bildschirm zu sehen.
Durch den «Cloud Act» könnten US-Behörden Zugriff auf Schweizer Patientendaten fordern. (Symbolbild) - Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa

Kommentare

User #5150 (nicht angemeldet)

Jedes mal wenn ich das Gefühl habe, die Grenze der Dummheit sei erreichen, kommt einer und legt noch eine Schiller drauf. Unfassbar!

User #3077 (nicht angemeldet)

Das ahv vermögen ist schon dort, us software rules bald switzerland..

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