Zürcher Stadtrat will Situation von Sans-Papiers verbessern
Der Zürcher Stadtrat will die Situation der Sans-Papiers verbessern, die in der Stadt leben. Sie sollen in den geregelten Arbeitsmarkt integriert werden.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Zürcher Stadtrat will Sans-Papiers helfen.
- Sie sollen sich dank der «Züri City-Card» einfacher ausweisen können.
Der Zürcher Stadtrat will die Situation der etwa 10'000 Sans-Papiers verbessern, die in der Stadt leben. Helfen soll unter anderem ein neues Ausweisdokument für sämtliche Stadtbewohner – die sogenannte «Züri City-Card».
Sans-Papiers sind Migrantinnen und Migranten, die sich ohne eine Aufenthaltsberechtigung in einem Land aufhalten. Entgegen der Bezeichnung Sans-Papiers (französisch für Papierlose) verfügen sie aber oft durchaus über Identitätspapiere. Die meisten der Sans-Papiers sind auf der Suche nach Arbeit und besseren Lebensbedingungen in die Schweiz migriert, legal und illegal.

Sans-Papiers seien ein Teil der Zürcher Stadtbevölkerung, teilte der Stadtrat am Mittwoch anlässlich einer Medienkonferenz zum Thema mit. Sie würden oft unter prekären Verhältnissen leben und seien ungenügend geschützt. Im Rahmen seiner Möglichkeiten will der Stadtrat nun auf eine Verbesserung der Lebensbedingungen dieser Migranten hinwirken.
Sans-Papiers sollen sich einfacher ausweisen können
So will die Stadtregierung mit der «Züri City-Card» ein Dokument schaffen, das Identität und Wohnsitz aller in Zürich lebender Personen amtlich bestätigt. Mit der städtischen ID sollen sich Sans-Papiers einfacher ausweisen können, etwa bei der Wohnungssuche oder gegenüber Behörden.
Verbessern will die Stadtregierung auch die Gesundheitsversorgung von Sans-Papiers. So will sie mit einer Arztpraxis, die auf Sans-Papiers spezialisiert ist, eine Leistungsvereinbarung abschliessen.
In Arbeitsmarkt integrieren
Bereits verstärkt hat der Stadtrat die finanzielle Unterstützung der Sans-Papiers Anlaufstelle Zürich (Spaz). Vorerst befristet finanziert die Stadt dort eine Teilzeitstelle, um der grossen Nachfrage nach Beratungen in der Corona-Zeit besser gerecht zu werden.

Trotz eigener Anstrengungen sieht der Stadtrat vor allem den Bund und die Kantone in der Verantwortung für eine Verbesserung der Lebensumstände der Sans-Papiers. Er fordert, dass langjährige Sans-Papiers unter transparenten Bedingungen regularisiert und in den geregelten Arbeitsmarkt integriert werden. Und ganz generell sollen auch diese Menschen ihre zentralen Grund- und Menschenrechte ungefährdet wahrnehmen können.