Zürcher Pink-Panther-Prozess: Anwälte streiten Vorwürfe ab

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Zürich,

Die Anwälte der drei mutmasslichen Pink-Panther-Räuber haben am Mittwoch vor dem Zürcher Bezirksgericht jegliche Vorwürfe abgestritten.

Gericht Zürich
Das Bezirksgericht in Zürich. (Archivbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Anwälte der drei mutmasslichen Räuber streiten jegliche Vorwürfe ab.
  • Wenn sie dies nicht tun, fordern sie mildere Strafen.

Die Anwälte der drei mutmasslichen Pink-Panther-Räuber haben am Mittwoch vor dem Zürcher Bezirksgericht jegliche Vorwürfe abgestritten oder nur eine milde Strafe gefordert. Das seien keine Pink Panther, sondern einfache Kriminaltouristen.

Die Beschuldigten würden aus einer der ärmsten Regionen Europas stammen, sagte der Anwalt des ersten Beschuldigten, eines 39-jährigen Serben. Dies sei der Grund dafür, dass sie sich für den Kriminaltourismus entschieden hätten.

«Dass sie professionell an die Sache herangingen, wirkt sich zu ihren Gunsten aus.» So sei etwa nie angesprochen worden, dass jemand mit einer Waffe bedroht werde. Er forderte für seinen Mandanten deshalb nur eine bedingte Freiheitsstrafe von zwei Jahren.

Pink Panther
Ein Bild vom Überfall der Pink Panther-Bande auf ein Juweliergeschäft an der Zürcher Bahnhofstrasse. - Stadtpolizei Zürich

Die Anwälte der anderen beiden Beschuldigten forderten für ihre Mandanten sogar gleich einen Freispruch. Der Anwalt des 42-Jährigen stritt ab, dass sein Mandant überhaupt ein Pink Panther sei. «Die hätten einen solchen Überfall viel besser organisiert.»

Seinem Mandanten könne man nur vorwerfen, dass er die Innenstadt von Lugano und Uhrengeschäfte ausgekundschaftet habe, mehr nicht. Den Entscheid, auf den Überfall zu verzichten, habe er aber leider nicht mehr treffen können, weil er ja kurz zuvor verhaftet worden sei.

Wegen der Vorbereitungshandlungen auf einen Raub, Ausweisfälschung und wegen Widerhandlung gegen das Ausländergesetz seien allenfalls höchstens vier Jahre Freiheitsstrafe angemessen.

Die Täter flüchteten nach dem Raubüberfall auf einem Motorrad.
Die Täter flüchteten nach dem Raubüberfall auf einem Motorrad. - Stadtpolizei Zürich

Der Anwalt des dritten im Bunde, des 44-Jährigen, forderte ebenfalls einen Freispruch. Die Observationen seien wegen «Vorbereitungshandlungen auf einen Raub» bewilligt gewesen, nicht aber wegen «versuchten Raubes». Dies hätte nachgenehmigt werden müssen, die Beweise seien somit nicht verwertbar, sagte der Anwalt.

Für die Staatsanwaltschaft ist klar, dass die drei Serben Mitglieder der Pink Panther sind, einer Bande von international tätigen Profiräubern vom Balkan. Die Pink Panther sind seit 2006 aktiv und verübten in unterschiedlicher Zusammensetzung 24 Raubüberfälle auf der ganzen Welt. Bei einem Überfall auf ein Uhrengeschäft in Dubai erbeuteten sie eine Beute im Wert von 11 Millionen Euro.

Der Staatsanwalt verlangt für die drei Beschuldigten wegen versuchten Raubes und weiterer Delikte Freiheitsstrafen zwischen fünfeinhalb und sieben Jahren, dazu Landesverweise von 10, respektive 15 Jahren sowie Geldstrafen von 30 Tagessätzen.

Der Überfall auf das Uhrengeschäft in Luganos Einkaufsmeile Via Nassa war im Februar 2018 geplant. Am Tag, an dem die drei das Geschäft ausrauben wollten, schlug jedoch die Polizei zu: Die Männer sassen schon startbereit auf ihren Motorrollern, als die Handschellen klickten. Die Polizei hatte sie seit Monaten observiert.

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