Laut einer Studie seien die Ökostromziele für die Schweiz realistisch. Dabei sei jedoch der Ausbau von Photovoltaik-Anlagen essenziell.
Photovoltaik-Paneele produzieren erneuerbare Energie und tragen zur Energieversorgung der Schweiz bei.
Photovoltaik-Paneele produzieren erneuerbare Energie und tragen zur Energieversorgung der Schweiz bei. - Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa

Die Ökostromziele der Schweiz sind einer neuen Studie zufolge realistisch. Die Ziele seien technisch ohne Kernenergie und fossile Grosskraftwerke erreichbar, teilten die beteiligten Universitäten am Dienstag mit.

Untersucht hat das Forschungskonsortium Sweet Edge (Swiss Energy research for the Energy Transition) verschiedene Möglichkeiten, um die Ziele des im September 2023 vom Schweizer Parlament bereinigten Bundesgesetzes über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien, kurz Mantelerlass, zu erreichen. Das Konsortium vereint Forschende der Universitäten Genf und Bern, der EPFL und der ETH Zürich.

Der Mantelerlass sieht einen Ausbau erneuerbarer Energien bis im Jahr 2035 auf 35 Terawattstunden (TWh) pro Jahr vor. Das entspricht etwa der Hälfte des für 2035 zu erwarteten Strombedarfs der Schweiz. Im Bericht definierten die Forschenden drei mögliche Strategien, um dieses Ziel zu erreichen.

Ausbau der Photovoltaik-Solaranlagen ist essenziell

Der Ausbau von Photovoltaik-Solaranlagen ist laut dem Bericht dabei entscheidend für das Erreichen der Ziele. Wo diese Photovoltaikanlagen installiert werden, kann sich jedoch unterscheiden: Nur auf Dächern und an Fassaden oder auch auf Freiflächen in offenen, unbebauten Gebieten, wie etwa in den Alpen. Der Ausbau von Photovoltaik auf Dächern und an Fassaden allein ist laut dem Bericht jedoch nicht ausreichend, um die Ziele zu erreichen.

Eine Möglichkeit ist es laut dem Bericht, die Solaranlagen mit einer Vielfalt anderer Technologien zu kombinieren. Etwa mit Windanlagen und mit Energiegewinnung aus Abfällen. Eine weitere mögliche Strategie sehen die Forschenden darin, Solaranlagen mit Speicherbatterien für den Eigenverbrauch auf privaten Dächern zu kombinieren. Diese Strategie erfordere ein aktiveres Engagement der Bürgerinnen und Bürger, habe aber den Vorteil, dass bestimmte weniger akzeptierte Technologien vermieden würden, hiess es vonseiten der beteiligten Hochschulen.

Als dritte Möglichkeit nennen die Forschenden, Solar- und Windkraftanlagen an möglichst effizienten Standorten zu platzieren. Der grösste Teil der Solarenergie würde sich dabei auf Alpengemeinden konzentrieren, insbesondere im Wallis und in Graubünden, wie die Universität Bern in der Mitteilung schrieb.

Investitionen im Milliardenbereich

Je nach Strategie rechnen die Forschenden mit notwendigen Investitionen zwischen 1,4 und 1,7 Milliarden Franken pro Jahr – von 2023 bis 2035. Ihren Berechnungen zufolge würden dabei aber auch bis zu 57'000 neue Vollzeitstellen entstehen.

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