Die künstliche Befruchtung kann Paare sehr viel Geld kosten. Beim BAG ist ein Antrag hängig, demzufolge sich Krankenkassen finanziellen beteiligen sollen.
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In der Schweiz finanzieren die Krankenkassen die In-vitro-Fertilisation (IVF) nicht. - Pixabay

Das Wichtigste in Kürze

  • Sollen sich die Krankenkassen in der Schweiz am Kinderwunsch beteiligen?
  • Beim BAG ist ein von der SGRM eingereichter Antrag hängig.
  • Hierzulande kostet ein IVF-Zyklus bis zu 10'000 Franken – meistens sind mehrere nötig.
  • Unfruchtbarkeit gilt bei der WHO als Krankheit.
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Ein Paar, das nur durch künstliche Befruchtung ein Kind bekommen kann, muss in der Schweiz dafür selber aufkommen. Damit ist das Land eines der wenigen in Europa, das sich finanziell nicht an der künstlichen Befruchtung beteiligt.

Ein Zyklus der In-vitro-Fertilisation (IVF) kostet hierzulande 7000 bis 10'000 Franken. Weil für eine Schwangerschaft meistens mehrere Zyklen nötig sind, wird die IVF für Paare zu einem sehr teuren Unterfangen.

Antrag beim BAG hängig

Das soll sich nun ändern, findet die Schweizerische Gesellschaft für Reproduktionsmedizin (SGRM). Sie hat beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) einen Antrag auf Kostenerstattung eingereicht, berichtet die «SonntagsZeitung». Dieser ist derzeit hängig.

Heisst: Die obligatorische Krankenkasse soll sich künftig am Kinderwunsch beteiligen.

Argumentiert wird damit, dass Unfruchtbarkeit bei der Weltgesundheitsorganisation WHO als Krankheit gilt. Die In-vitro-Fertilisation ist eine weltweit anerkannte Behandlungsmethode.

künstliche befruchtung
Die künstliche Befruchtung kann Schweizer Paare mehrere zehntausend Franken kosten. Ein IVF-Zyklus kostet hierzulande bis zu 10'000 Franken. - Pixabay

Dabei sollen aber klare Regeln gelten: Einerseits wären Altersbegrenzungen enthalten. Des Weiteren soll in Pauschalbeträgen abgerechnet werden und nur eine bestimmte Anzahl von IVF-Zyklen unterstützt werden.

Jährlich rund 6000 Frauen

Derzeit lassen sich in der Schweiz jährlich rund 6000 Frauen künstlich befruchten. Für die Krankenkassen käme so ein grosser Betrag zusammen.

Soll sich die Krankenkasse an der künstlichen Befruchtung beteiligen?

Würde man 6000 Frauen einen Zyklus bezahlen, der 7000 Franken kostet, käme man im Jahr auf 42 Millionen. Sind mehrere Zyklen nötig, würde es entsprechend teurer werden – und wohl die Prämien erhöhen.

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