Happige Vorwürfe gegen den WWF: Die Umweltorganisation versprach, Vorwürfe wegen Menschenrechtsverletzungen aufzuklären. Getan hat sie dies offenbar nicht.
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Das WWF Logo auf einer Tafel. - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Paramilitärs in Afrika und Asien werden Vergewaltigungen, Folter und Mord vorgeworfen.
  • Die Umweltschutzorganisation WWF soll diese Vereinigungen finanziell unterstützt haben.
  • Recherchen zeigen: Der WWF nimmt die Aufklärung der Vorwürfe nicht genug ernst.

Paramilitärische Gruppen in Asien und Afrika haben vergewaltigt, gefoltert und ermordet. Finanzielle Unterstützung sollen sie von der Umweltschutzorganisation WWF erhalten haben. Der Skandal gelangte im Frühling 2019 ans Licht. Doch anstatt Untersuchungen einzuleiten, versuchte die Organisation, den Fall zu vertuschen.

USA gehen gegen WWF vor

Der WWF mit Sitz in Gland VD soll seit Jahren von den Menschenrechtsverletzungen gewusst haben. Zu diesem Schluss gelangte das amerikanische Nachrichtenportal «Buzzfeed». Gestützt werden die Recherchen von Untersuchungen des US-Innenministeriums.

Darin soll erkenntlich sein, dass viele Wildhüter in den entsprechenden Regionen vom WWF finanziert werden. Diese hätten auch die Übergriffe auf Wilderer und die lokale Bevölkerung verübt. Nun sollen die USA gehandelt haben.

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Wildhüter in Afrika und Asien sollen Menschen vergewaltigt, gefoltert und ermordet haben. Finanziert wurden die Täter unter anderem von der Umweltschutzorganisation WWF. - Keystone

Seit über einem Jahr fliesst kein Geld mehr an die Umweltschutzorganisation. Auch das US-Aussenministerium soll gemäss einem Memo die Zahlungen sistiert haben. Der Umweltschutzorganisation fehlen somit mehrere Millionen Dollar – und das jährlich.

Unter dem Druck der Öffentlichkeit hat der WWF auf die Vorwürfe reagiert und eine Untersuchung angekündigt. Diese hätte Anfang 2020 abgeschlossen sein sollen. Berichte zu den Untersuchungen gibt es bis heute keine. Auch nach über eineinhalb Jahren gibt es keine Neuigkeiten zum Fall.

Schlechte Karten für November-Abstimmung

Der Generalsekretär vertröstet die Öffentlichkeit inzwischen auf Mitte Oktober. Dann sollen die Untersuchungsberichte vorliegen.

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Konzerne sollen für ihr Handeln im Ausland zur Verantwortung gezogen werden können, etwa bei Kinderarbeit. Der Nationalrat besteht auf seinem Gegenvorschlag zur Konzernverantwortungsinitiative. (Themenbild) - sda - Keystone/LAIF/MEINRAD SCHADE

Im Hinblick auf die Konzernverantwortungs-Initiative scheint sich die Organisation selbst nicht besonders treu zu sein. Die Organisation unterstützt das Begehren, welches die Wahrung der Menschenrechte zum Ziel hat. Dies soll sowohl für Schweizer Unternehmen, als auch für ihre Tochterfirmen im Ausland gelten.

Abgestimmt wird am 29. November. Ob bis dahin ein Untersuchungsbericht des WWF erscheint, bleibt fragwürdig.

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