In Pratteln BL sieht ein Spielfeld in Waldnähe plötzlich wie ein frisch umgepflügter Acker aus. Allerdings nicht wegen Bauern, sondern wegen Wildschweinen.
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Wildschweine suchen zwischendurch auch mal auf Sportplätzen nach Nahrung. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Wildschweine haben auf einem Spielfeld in Pratteln BL nach Essen gesucht.
  • Das Resultat ist ein umgegrabener Platz, wie Aufnahmen zeigen.
  • Dies ist nicht zum ersten Mal passiert. Die Gemeinde hat kaum Mittel dagegen.
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In Pratteln BL bietet sich am Wochenende ein spezielles Bild: Ein Rasen-Platz wird komplett aufgebuddelt, wie auf einem auf Facebook geteilten Foto zu sehen ist. Dahinter stecken Wildschweine – es ist offenbar nicht der erste solche Vorfall.

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Diese Spielwiese in Pratteln BL wurde Ende August von Wildschweinen umgegraben. - Facebook/Santac Paolo

Der User, der den Schnappschuss teilt, schreibt nur dazu: «Wieder.» In den Kommentaren darunter bricht daraufhin eine heftige Diskussion aus.

Einer schreibt: «Wenn die Jäger nichts unternehmen, bezahlen wir noch mehr Steuern für die Schäden.» Jemand anderes sieht es hingegen völlig anders: «Vielleicht sollten manche Menschen endlich lernen, dass die Erde nicht uns, sondern allen Wesen auf der Erde gehört.»

Gemeinde kennt Problematik

Immerhin: Der FC Pratteln ist nicht von der Wildschwein-Buddelei betroffen. Der Verein aus der 2. Liga interregional erklärt gegenüber Nau.ch, dass es sich dabei nicht um einen offiziellen Sportplatz handle.

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Wildschweine sind eher seltene Gäste auf Sportplätzen.
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In Pratteln machten die Tiere aus einem Fussballfeld jedoch einen regelrechten Kartoffel-Acker.
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Der Vorfall ereignete sich am Mühleweg in Waldnähe.
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Tore sind zwar vorhanden, ein offizieller Fussballplatz ist das «Wildschwein-Gehege» allerdings nicht.
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Sie könnten verantwortlich für das Buddel-Werk sein: Ein Foto zeigt Wildschweine im Baselbiet.

Eine Anfrage bei der Gemeindeverwaltung bringt Klarheit: Die Aufnahme stammt vom Mühleweg. Es handelt sich beim betroffenen Feld somit um die Buholz-Matte, eine Spielwiese in Waldnähe. Eigentümerin ist die Gemeinde.

«Die Matte wurde in der Vergangenheit bereits mehrmals von Wildschweinen heimgesucht», sagt Sandra Meier, Teamleiterin des Stabs Kommunikation und Politik. Man stelle den Platz jeweils wieder instand, dagegen anzugehen sei ihres Wissens nach schwierig.

Wildschweine suchen auf Sportplätzen nach Nahrung

Holger Stockhaus, Jagd- und Fischereiverwalter im Kanton Basel-Land sagt auf Anfrage von Nau.ch, so ein Vorkommnis sei «die absolute Ausnahme», aber dennoch könne so etwas passieren.

Stockhaus erklärt: «Grundsätzlich ist es natürlich immer möglich, dass Wildschweine auf der Suche nach Nahrung auch Sport- oder Spielplätze ‹umgraben›. Das kann auf Fussballplätzen genauso vorkommen wie auf Golfplätzen oder sonstigen Rasensportanlagen.»

Sind Sie schon mal einem Wildschwein begegnet?

Wiesen und Weiden, die landwirtschaftlich genutzt werden, seien jedoch «naturnäher», führt Stockhaus aus. Die Wildschweine würden daher dort «ein höheres Nahrungsangebot an Würmern sowie Engerlingen und sonstigen Larven» vorfinden. Für die Tiere sei das eine wichtige Eiweissquelle.

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