Für effektive Altruisten ist klar, beim Spenden ist das Herz ein Störfaktor. Wer Gutes tun will, sollte knallhart kalkulieren.
Spenden
Für das Wohl der Menschheit, seine eigenen Karrierewünsche in den Hintergrund stellen. - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Effektive Altruisten gehen so weit, ihre Karriere für das Wohl der Menschheit anzupassen
  • Arbeit und Zeit kann in wichtigere Dinge als Freiwilligenarbeit investiert werden.
  • Mit einem gut bezahlten Job kann das Bestmögliche aus einer Spende herausgeholt werden.

Bevor sich die 19-jährige Sara dem Effektiven Altruismus anschloss, folgte sie immer ihrem Herzen oder ihren Leidenschaften. Eigentlich wollte sie ursprünglich Literaturwissenschaft studieren. Aufgrund der Neuorientierung des Effektiven Altruismus hat sie sich für einen Studiengang der Mathematik entschieden.

Im Gegensatz zu ihrem Traumstudiengang bietet Mathe bessere Zukunftsaussichten und eröffnet ihr die Tür zu zahlreichen gut bezahlten Jobs. Doch weshalb hat sie nicht auf ihr Herz gehört und sich gegen ihre Leidenschaft entschieden?

Effektive Altruisten denken beim Spenden gross

Der Grund dafür ist der Effektive Altruismus, auch EA genannt. Altruisten sind Menschen, die an die anderen denken, bevor sie an sich selbst denken- selbstlose Menschen. Effektive Altruisten findet man nicht in einer Gassenküche oder bei der kostenlosen Nachhilfe geben für Schüler aus benachteiligten Familien.

Ihre Berufung ist es viel mehr und vor allem Grösseres zu bewirken. Diese kleinen Unterstützungen helfen zwar einzelnen Personen, sind jedoch gemäss den effektiven Altruisten, nicht lohnen. Effektiver sei es zum Beispiel, schnell zu studieren und viel Geld zu verdienen.

Mit diesem Geld könnten schlussendlich mit einer Spende vielen benachteiligten Kindern kostenlosen Nachhilfeunterricht bieten. So viel Nachhilfeunterricht, wie die effektiven Altruisten finanzieren, werden die normalen Altruisten niemals geben können. Die EAs möchten dadurch nicht die direkte Hilfe verpönen.

Sie finden einfach, dass es noch sinnvollere Dinge gibt, in die Spenden, Arbeit und Zeit gesteckt werden kann. Sara hat sich vor dem EA während der Schulzeit in einem Theater engagiert. Heute lernt sie in ihrer freien Zeit deutsche Grammatik und Algebra-Formeln.

Tatsächlich etwas in der Welt bewegen können

Der Sommer 2014 hat Saras Leben verändert. Bei einer damaligen Convention für eine animierte Comicserie hat sie zum ersten Mal vom EA gehört. Denn dort traf sie ihren jetzigen Freund Denis mit dem sie sich über Hunger, Aids und Malaria unterhielt.

Sie waren sich schnell einig, dass man Spenden und Zeit besser einsetzen muss, um wirklich etwas verändern zu können. Anderen zu helfen, sieht Sara als ihre moralische Verpflichtung. Dabei möchte sie nicht nur Gutes tun, sondern dabei das Bestmögliche herausholen. Mit dem Mathematikstudium ist sie ihrem Ziel, Gutes zu tun, schon ein kleines Stückchen näher.

SOS-Kinderdorf
SOS-Kinderdorf Schweiz unterstützt die Beiträge von Nau.ch zum Thema Spenden als Sponsor; hat auf deren Inhalt jedoch keinen Einfluss. Das politisch und konfessionell ungebundene Kinderhilfswerk gibt in über 135 Ländern Kindern in Not ein liebevolles Zuhause. Mindestens 80 Rappen von jedem Spendenfranken fliessen dabei direkt in die Projektarbeit zugunsten von Kindern in Not. - .
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