Das Jahr 2022 war bislang extrem trocken, was sich in einer steigenden Waldbrandgefahr zeigt. Voraussichtlich bleibt das Wetter zumeist sonnig – und trocken.
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Ein Forstmitarbeiter bewässert junge Bäume auf einer Waldlichtung. - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bis anhin fiel hierzulande im 2022 deutlich weniger Niederschlag als in anderen Jahren.
  • Besonders der Süden und das Zentralwallis sind von der Trockenheit betroffen.
  • Diese könnte sich jedoch auch für Energiewirtschaft als Problem herausstellen.

Das Jahr 2022 hat sich bisher durch extreme Trockenheit ausgezeichnet. Besonders im Süden fiel zu wenig Niederschlag: In Lugano und Locarno TI gab es rund ein Drittel des durchschnittlichen Niederschlags.

Dasselbe Szenario spielt sich auch in der Westschweiz und im Zentralwallis ab. Dort fiel rund die Hälfte der erwarteten Niederschlagsmenge.

Von diesem trockenen Wetter zeugen die tiefen Pegelstände der Seen und des Grundwassers. So befinde sich der Pegelstand des Luganersees seit der zweiten Februarhälfte unter dem bisher je gemessenen Minimum, berichtet «MeteoNews». Zudem bringt der fehlende Niederschlag eine erhebliche Waldbrandgefahr mit sich. Davon betroffen sind insbesondere der Süden und das Zentralwallis.

Trockenheit ist problematisch für Energiewirtschaft

Als weitere Konsequenz der Trockenheit ist die geringe Schneemenge in den Bergen. Gegenwärtig liegt auf 2500 Metern nur halb so viel Schnee wie in anderen Jahren. Dies ist auf ein zu trockener März und eine grosse Menge an Saharastaub zurückzuführen. Letzterer bringt eine erhöhte Schmelzrate mit sich.

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Die Kapellbrücke in Luzern umgeben vom Saharastaub. Wegen des Saharastaubs liegt in den Bergen weniger Schnee.
Menschen verweilen am Luganersee mit tiefem Wasserstand, aufgenommen am Mittwoch, 9. Februar 2022, in Lugano TI. Das trockene Wetter wirkt sich auf die Pegelstände aus.
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Im Zentralwallis und im Süden herrscht wegen der Trockenheit Waldbrandgefahr.

Als problematisch könnten sich die geringen Schneemengen für die Energiewirtschaft herausstellen. Diese seien von ausreichend Schmelzwasser abhängig, um die Stauseen zu füllen, so «MeteoNews».

Wetter am Wochenende regnerisch

Laut Vorhersage bleibt das Wetter auch in den nächsten Tagen trocken und sonnig. Ab Samstag ist jedoch in mehreren Regionen, wie Luzern, Bern oder Zürich, mit Schauern und Gewittern zu rechnen. Durch diese nimmt die Trockenheit jedoch nicht ab.

Denn: «Die Gewitter bringen nur lokale Linderung», so Livia Calonder von «MeteoNews». Vielmehr bräuchte es zwei bis drei Tage flächendeckend grosse Regenfälle, betont Calonder.

Ab Donnerstag, 26. Mai, wird vielerorts erneut viel Sonnenschein erwartet.

Bereitet Ihnen die aktuelle Trockenheit Sorgen?

Nun will der Bundesrat Massnahmen gegen die Trockenheit ergreifen. Geplant ist ein nationales Früherkennungs- und Warnsystem. Dieses soll mehrere Wochen im Voraus aufzeigen, wenn sich eine kritische Situation anbahnt.

So können beispielsweise Landwirte Massnahmen ergreifen. Zudem sollen die Kantone dazu verpflichtet werden, bei Trockenheit zu berichten.

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