Das Wetter war bisher auf der Seite der Skigebiete. Doch macht ihnen der kommende Wetterumbruch einen Strich durch die Rechnung?
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Auch bei schlechtem Wetter trauen sich Gäste noch auf die Piste. (Symbolbild) - keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am kommenden Montag steigt die Schneefallgrenze auf 2000 bis 2300 Meter.
  • Durch die kalten Tage konnten die Skigebiete reichlich technischen Schnee produzieren.
  • Jetzt erklären sie, was die kommende «Warm-Wetter-Phase» für sie bedeutet.

Pünktlich zum Skisaison-Start kam der Neuschnee. Doch am Montag soll die momentane Wetterlage umkehren. Es wird warm, die Schneefallgrenze steigt auf 2000 bis 2300 Meter.

Zudem soll es die nächsten Tage intensiver regnen. Macht der kommende Wetterumbruch den Skigebieten also einen Strich durch die Schnee-Rechnung?

Der viele Schnee hat bisher im Skigebiet Engelberg-Titlis OW für Begeisterung gesorgt. «Das erste Wochenende im Dezember verzeichnete Rekordwerte», schreibt André Wolfensberger, Leiter Marketingkommunikation Engelberg-Titlis Tourismus AG, an Nau.ch. Doch auch hier soll es ab Montag neun Grad warm und nass werden.

Können die Skigebiete das Dezember-Geschäft aufrechterhalten?

Wolfensberger bleibt locker. «Die bereits eingegangenen Unterkunftsreservationen stimmen uns auch für den Dezember positiv», sagt er. Gemäss Erfahrungen storniere selten jemand eine bereits gebuchte Unterkunft aufgrund von schlechtem Wetter.

Selbst wenn der Regen kommt, macht man sich keine Sorgen. «Mit dem bereits jetzt liegenden Schnee im Skigebiet kann zudem der Skibetrieb bis Ende Saison aufrechterhalten werden.»

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Der Wetterwechsel zeigt sich auch heute schon hoch über Engelberg auf der Sesselbahn Brunni um 10.29 Uhr.
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Adelboden, Sillerenbühl auf 1974 Meter um 10.20 Uhr.
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Die Webcams geben einen Blick in Richtung Wiriehorn und Homad um 10.20 Uhr.
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Auch die Webcams am Flumserberg SG zeigen eine eher düstere Stimmung auf.
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Und auch in Aeschi BE sieht die Wetterlage ähnlich aus.

Immerhin: Mitte nächster Woche sollen die Temperaturen wieder winterlicher werden. So hofft Engelberg, dass auch das Dorf sich weiterhin in «einem weissen Kleid» zeigen wird.

Auch Adelboden-Lenk und die Wiriehornbahnen im Kanton Bern zeigen sich zuversichtlich. Hier wird es am Dienstag sogar elf Grad warm. Aber auch hier heisst es: Die tiefen Temperaturen der letzten Tage hätten zu einer ausreichenden Schneeproduktion geführt.

Die «Warm-Wetter-Phase» könne somit ohne Weiteres überstanden werden. «Zudem sind ab Mitte Woche wieder deutlich kühlere Temperaturen angesagt», freut sich Reto Gertsch, Geschäftsführer der Wiriehornbahnen.

Auch im Skigebiet Flumserberg SG habe es aktuell Schneehöhen, «welche eine kurzfristige Wärmephase aushalten». Und: «Zurzeit haben wir Schneefall, und dies wird zusätzlich mithelfen, ein ungünstiges Winterwetter zu überbrücken», sagt Mario Bislin, CEO der Bergbahnen.

Wetter: Auswirkungen auf die Frequenzzahlen

Für Engelberg sei das Wetter zwar ein zentraler Erfolgsfaktor. Doch die Gäste bleiben nie ganz aus, wie Wolfensberger erklärt. «Bei Schneefall erfreuen sich die Freerider. Und auch die Kinder lernen bei fast jedem Wetter das Skifahren.»

Waren Sie seit dem Saisonstart schon einmal auf der Piste?

Simon Gerber von der Skiregion Adelboden-Lenk hält aber fest: «In der Vorsaison (bis am 23. Dezember) sinken die Besucherzahlen bei Schlechtwetter schneller als in der Hochsaison.» Bei anhaltendem Regen würden nur noch wenige Gäste kommen.

Laut Bislin von den Bergbahnen Flumserberg seien die Gäste sowieso wetterentsprechend ausgerüstet: «Unsere Gäste nehmen auch ungünstige Wetterverhältnisse in Kauf, um sich in der freien Natur aufzuhalten und ihrem Freizeitvergnügen zu frönen.»

Die Wiriehornbahnen seien laut Gertsch bis am 23. Dezember sowieso nur an Wochenenden offen. Deshalb wirke sich eine solche Wetter-Phase unter der Woche nicht auf die Besucherzahlen aus. «Für das kommende Wochenende rechnen wir mit normalen Frequenzen.»

Klar sei aber auch: «Bei blauem Himmel und Sonnenschein sind immer mehr Gäste auf den Pisten vorzufinden.» Wie sich die Wetterlage nun wirklich auswirkt, wird sich bald zeigen.

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