Der Journalist Arnaud Bédat erhält nach seinem Artikel über den ukrainischen Fussball Anrufe mit Morddrohungen.
Fussballchef Andriy Pavelko (l) und Vitali Klitschko.
Fussballchef Andriy Pavelko soll vier Millionen Euro von der Uefa erhalten haben. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Westschweizer Journalist erhält Morddrohungen aus der Ukraine.
  • Zuvor veröffentlichte er Untersuchungen zum ukrainischen Fussballchef Andriy Pavelko.

Der Westschweizer Journalist Arnaud Bédat hat wegen Todesdrohungen nach einer Recherche über den Präsidenten des ukrainischen Fussballverbands Anzeige erstattet. Zudem ersuchte er die Schweizer Behörden formell um Schutz.

Die Organisation Reporter ohne Grenzen Schweiz äusserte sich in einer Mitteilung von heute Donnerstag tief besorgt. Die Anzeige des Journalisten ging bei der Bundesanwaltschaft ein. Sie wurde an die zuständige Justizbehörden weitergeleitet, weil Bédat seinen Wohnsitz im jurassischen Porrentruy hat.

Andriy Pavelko

Die Drohungen erhielt der Journalist nach der Veröffentlichung von Untersuchungen gegen Andriy Pavelko. Dieser ist der Präsident des ukrainischen Fussballvereins.

In seinen Artikeln für die Zeitschrift «L'Illustré» erwähnte Bédat ein Darlehen in Millionenhöhe, das Pavelko von der Uefa in Nyon VD erhalten habe. Im vergangenen November sei der Journalist von einem Fremden mit ukrainischer Telefonnummer angerufen worden.

Morddrohung per Telefon

Nach Angaben Bédats entsprach die Nummer einer derjenigen von Pavelko, der kürzlich ins Uefa-Exekutivkomitee gewählt worden war. Der Anrufer habe explizite Morddrohungen gegen ihn ausgesprochen.

«Solche Drohungen – in der Schweiz extrem selten – seien unerträglich und stellten eine schwere Verletzung der Pressefreiheit dar», schreibt Reporter ohne Grenzen Schweiz in einem Communiqué. Die Organisation forderte die Schweizer Behörden auf, ihre Sorgfaltspflicht zu erfüllen und die Sicherheit des betroffenen Journalisten zu gewährleisten.

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