Cédric Wermuth, der SP-Co-Präsident, wirbt bei der 1.-Mai-Kundgebung in St. Gallen für die Prämienentlastungs-Initiative.
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Cédric Wermuth, Co-Präsident der SP Schweiz, spricht im Nationalratssaal. - Keystone

An der Kundgebung zum 1. Mai in St. Gallen hat SP-Co-Präsident Cédric Wermuth für ein Ja zur Prämienentlastungs-Initiative am 9. Juni geworben. Der «Aufstand für Respekt und Würde» müsse nach dem Ja zur 13. AHV-Rente weitergeführt werden.

Niemand solle aus Angst vor den finanziellen Folgen auf medizinische Behandlung verzichten müssen, appellierte Wermuth an der 1.-Mai-Kundgebung in St. Gallen. Am 9. Juni gehe es darum, das Recht auf eine gute Gesundheit zurückzuholen, die nicht vom Portemonnaie abhänge.

Vergleich mit Totalrevision von Bundesverfassung

Wermuth stellte in seiner Rede vor rund 400 Personen den Vergleich mit der Totalrevision der Bundesverfassung von 1874 her. Diese sei ein Befreiungsschlag gewesen, «aus der Umklammerung einer kleinen Wirtschaftselite und deren wirtschaftsliberaler Ideologie, die jeden Bezug zur Realität der Menschen verloren hatte».

Die Aufgabe der heutigen Generation sei, «das Land aus dem Würgegriff der Finanz-Oligarchen» zu befreien. Ein Jahr nach der erneuten Rettung einer Grossbank sei kein Manager zur Verantwortung gezogen, keine Entschuldigung ausgesprochen und jeder Franken der grotesken Boni behalten worden, erklärte Wermuth.

Und noch immer würden die Löhne solcher Manager durch die Decke gehen. Gleichzeitig seien 17 Prozent beziehungsweise 1,3 Millionen Menschen in diesem Land arm oder armutsgefährdet.

Lichtblick: Ja zur 13. AHV-Rente

Statt jedoch über Massnahmen zur Stärkung der Kaufkraft, für höhere Löhne der Arbeiterinnen und Arbeiter, bessere Renten oder tiefere Mieten zu beraten, würde die Mehrheit von Bundesrat und Parlament über weitere Absicherungen für Banken diskutieren, falls diese wieder Hilfe vom Staat benötigten.

Wermuths Lichtblick war das Ja zur 13. AHV-Rente. «Die Menschen haben sich den fehlenden Respekt an der Urne zurückgeholt.» Dieser regelrechte «Aufstand für Respekt und Würde» müsse weitergeführt werden, wenn es um die Deckelung der Krankenkassenprämien gehe.

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