Weihnachten: Das wird am Stephanstag gefeiert
Das Wichtigste in Kürze
- Der 26. Dezember ist der zweite Weihnachtstag.
- Das Datum erinnert auch an den Heiligen Stephanus, den ersten christlichen Märtyrer.
- Bis heute wird dem heiligen Diakon von Jesus Christus in Gottesdiensten gedenkt.
Weihnachten zieht sich von Heiligabend am 24. Dezember bis zum 26. Dezember, dem Stephanstag – auch Stephani- oder Stefanstag genannt. Der zweite Weihnachtstag ist somit gleichzeitig auch dem heiligen Diakon Stephanus geweiht.
In der griechisch-orthodoxen Kirche wird der Stephanstag am 27. Dezember gefeiert, in der serbisch-orthodoxen Kirche am 9. Januar.
Stephanus gilt in der christlichen Kirche als erster Märtyrer. Das Fest in seinem Andenken – das bis heute in der Farbe Rot gefeiert wird – tauchte erstmals im 4. Jahrhundert auf.
Zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert verbreitete es sich dann allmählich in der Ost- und Westkirche.
Stephanstag an Weihnachten?
Die Verbindung von Heiligenfest und Weihnachtszeit wurde aber erst ab dem 8. Jahrhundert relevant. Doch noch bis heute wird in speziellen Gottesdiensten der Erzmärtyrer Stephanus gefeiert. Dies, um zu verhindern, dass der Gedenktag, der eigentlich eine längere Tradition als Weihnachten hat, nicht gänzlich verdrängt wird.
Bis heute gedenkt man am Stephanstag vor allem den verfolgten und bedrängten Christen. Stephanus war einer der sieben Diakone von Jesus Christus und galt als herausragender Prediger. Diese sieben kirchlichen Amtsträger setzten sich vor allem für die hellenistischen Witwen ein, die nach Jerusalem kamen. Man sorgte für Unterkünfte und Essen.
Durch eine Predigt geriet Stephanus jedoch mit den hellenistischen Juden in Konflikt. Und zwischen den Diakonen entwickelte sich Streit. Deshalb musste Stephanus als Leitender der Sieben vor den hohen Rat «Synhedrion». Er wurde als Lästerer verurteilt, aus der Stadt vertrieben und gesteinigt.
Gedenktag als Feiertag in der Schweiz
In der Schweiz ist der Gebetstag vor Weihnachten in vielen Kantonen ein gesetzlicher Feiertag oder es gilt zumindest Arbeitsruhe.
Kleinere Bräuche in Bezug auf den Märtyrer Stephanus und seinen Gedenktag am 26. Dezember gibt es vor allem in römisch-katholischen Gegenden bis heute. So feiert man etwa das «Stephanus-Steinigen», das sich um ein Trinkritual nach dem Kirchgang dreht. Dabei treffen sich die Männer zum gemeinsamen Trinken und wer keinen mitgebrachten Stein vorweisen kann, muss die Runde bezahlen.
Unter anderem die Briten feiern am 26. Dezember wiederum den «Boxing Day». Dabei werden die Almosenbüchsen in den Kirchen geöffnet und das gesammelte Geld wird unter den Armen verteilt. Früher überreichten Adlige am «Boxing Day» ihren Angestellten Geschenke in kleinen Schachteln oder Boxen.