Website des Bundes verletzt eigene Datenschutz-Regeln
Wer sich auf admin.ch bewegt, dessen Daten werden von Google und Twitter abgegriffen. Das Problem: Der Bund verschweigt dies.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Webseite des Bundes verstösst gegen die Datenschutzrichtlinien.
- Nirgends wird darauf hingewiesen, dass Google und Twitter User-Daten sammeln.
Es liegt im Trend, Livestreams auf Youtube zu posten und News via Twitter zu verbreiten. Auch der Bund ist auf den Online-Zug aufgesprungen.
Übersichtlich präsentiert er die Social Media-Verlautbarungen anschliessend auf der eigenen Internetseite «admin.ch». Allerdings: Mit dem Datenschutz scheint er es nicht so genau zu nehmen.
Google sammelt fleissig Informationen
Eigentlich müsste er darauf hinweisen, dass die User-Daten unter anderem von «DoubleClick» abgegriffen werden. Das Programm ist Teil von Googles Werbedienst und speichert die Bewegungen der Nutzer, um personalisierte Werbung anzeigen zu können. Eingebundene Videos und Tweets auf der Bundeswebseite machen es möglich.
Solche Disclaimer sind seit dem Inkrafttreten der EU-Datenschutzverordnung im vergangenen Jahr Pflicht. Doch stattdessen stammt der Bundes-Disclaimer aus dem Jahr 2017, über den Datenschutz werden fünf kurze Absätze verloren. Wie die «Basler Zeitung» berichtet, hat Rechtsanwalt Martin Steiger auf die Problematik hingewiesen.

Auf die Nachfrage der Zeitung gibt sich der Bund allerdings einsichtig. «Wir hatten vom Fehlen dieser umfassenden Information Kenntnis», sagt ein Sprecher. Man arbeite daran, die Transparenz beim Datenschutz zu überarbeiten. Ein Entwurf sei bereits beim Datenschützer.