Die 53. Ausgabe des Dokumentarfilmfestivals Visions du Réel wird vom 7. bis 17. April 160 Dokumentarfilme aus 68 verschiedenen Ländern zeigen und damit seine Rückkehr in die Kinosäle feiern. 85 der 124 Filme in der offiziellen Auswahl werden als Weltpremiere gezeigt.
Kino
Ein Kino. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit 26 Schweizer (Ko-)Produktionen behauptet sich das Festival erneut als wichtiger Partner des nationalen Filmschaffens, wie die Organisatoren am Dienstag vor den Medien in Nyon sagten.
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Nach zwei Ausgaben, einer digitalen und einer hybriden, freue sich das Festivalteam «riesig» darauf, wieder in die Kinosäle zurückzukehren. Eine Auswahl an Filmen und die Masterclasses werden weiterhin als Stream angeboten.

«Wir erleben diese Ausgabe als eine Erneuerung des Festivals. Indem wir die digitalen Entwicklungen der letzten beiden Jahre integrieren und gleichzeitig den Schwerpunkt auf Begegnungen legen, bringen wir das Beste aus zwei Welten zusammen», sagte Festivalpräsident Raymond Loretan.

Vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine bekräftigte Loretan «die Solidarität von Visions du Réel mit den ukrainischen Künstlern und Filmemachern sowie den russischen Künstlern und Filmemachern im Widerstand».

Die 124 Filme der offiziellen Auswahl wurden aus 3000 Anmeldungen ausgewählt, «eine Zahl, die stabil sei», sagte Emilie Bujès, künstlerische Leiterin des Festivals. Einige Länder hätten jedoch, was die Filmproduktion betrifft, stärker unter der Pandemie gelitten. «Das macht sich dieses Jahr in der Auswahl bemerkbar, mit einer etwas anderen geografischen Verteilung als der üblichen im Programm», so Bujès.

Der internationale Wettbewerb «Long Métrages» zeigt mit 15 Weltpremieren und einer internationalen Premiere Filme aus 18 Ländern, somit «den zeitgenössischen Dokumentarfilm in einer breiten und offenen, originellen und einzigartigen» Weise.

Der Wettbewerb «Burning Lights» mit 15 langen und mittellangen Filmen aus 16 Ländern widmet sich der erzählerischen und formalen Freiheit.

Der nationale Wettbewerb ist den in der Schweiz (co-)produzierten langen und mittellangen Filmen gewidmet und umfasst 13 Schweizer Koproduktionen mit acht Ländern, darunter zwölf Weltpremieren.

Gegenüber der Ukraine wollen die Festivalverantwortlichen ein Zeichen der Solidarität setzen. Deshalb wird «The Earth is Blue as an Orange» den Schlusspunkt unter die diesjährige Festivalausgabe setzen, wie Bujès ankündigte. Der Film der ukrainischen Regisseurin Iryna Tsilyk taucht in den Alltag von Anna ein, die allein mit ihren vier Kindern im ukrainischen Donbass lebt. Im Inneren ihres Lebenshauses herrscht Harmonie, draussen das Chaos des Krieges.

Darüber hinaus hat das Festival schon früher bekannt gegeben, dass der italienische Regisseur, Drehbuchautor und Produzent Marco Bellocchio den Ehrenpreis der Ausgabe 2022 erhalten wird. Zudem wird das Festival eröffnet mit dem Film «Fire of Love», einem Porträt der Vulkanologen Katia und Maurice Krafft. Die amerikanische Regisseurin Sara Dosa wird anwesend sein.

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