Rennfahrer soll Pflegerin von Michael Schumacher vergewaltigt haben
Die Staatsanwaltschaft des Kantons Waadt erhebt Vorwürfe gegen einen Rennfahrer: Er soll eine Krankenschwester von Michael Schumacher vergewaltigt haben.

Das Wichtigste in Kürze
- 2019 soll eine Krankenschwester im Haus der Familie Schumacher vergewaltigt worden sein.
- Beschuldigt ist ein australischer Rennfahrer, der früher Kumpel von Mick Schumacher war.
- Zwei Jahre nach der Tat erstattete das Opfer Anzeige. Der Beschuldigte ist untergetaucht.
Die Staatsanwaltschaft des Kantons Waadt erhebt gemäss «24 Heures» schwere Vorwürfe gegen einen australischen Rennfahrer: Der heute 29-Jährige soll im Jahr 2019 auf dem Anwesen der Familie Schumacher eine Krankenschwester vergewaltigt haben. Diese war damals dort als Pflegerin von Formel-1-Legende Michael Schumacher angestellt.
Der Australier war damals als Freund von Mick Schumacher im Haus der Familie in Gland einquartiert. Das Duo fuhr in den Nachwuchsklassen gegeneinander, 2016 schnappte der Australier dem Deutschen einen Formel-4-Titel weg. Der Formel-1-Aufstieg glückte dem heute 29-Jährigen nie, zuletzt fuhr er in Australien und ist aktuell wegen Doping gesperrt.

Stattgefunden habe die mutmassliche Vergewaltigung im November 2019: Bei einer Feier auf dem Schumacher-Anwesen nahe Genf fliesst viel Alkohol, die Pflegerin muss auf ihr Zimmer getragen werden. Einer der beiden Männer, die sie dorthin bringen, ist der Angeklagte. Später soll er zurückkehren und sich an der bewusstlosen Frau vergehen.
2022 als Pflegerin von Michael Schumacher entlassen
Tags darauf konfrontiert die Frau den Rennfahrer mit «körperlichen und materiellen Hinweisen» per Text-Nachricht. Er soll sich als Täter verraten haben – die Frau fordert von ihm, sich ihr nie wieder zu nähern. Aus Angst, ihre Anstellung zu verlieren, spricht sie den Vorfall gegenüber der Familie Schumacher nicht an.

Etwas mehr als zwei Jahre später, im Januar 2022, erstattet die Frau dann schliesslich doch Anzeige. Kurz zuvor war sie von der Familie entlassen worden – der Australier sei kurz zuvor in Gland gewesen. Den Angaben der Frau zufolge hatte die Familie von Michael Schumacher ihr ein einwandfreies Dienstzeugnis ausgestellt.
Angeklagter bestreitet die Vorwürfe
Der Australier hatte die Vorwürfe bei einer Aussage vor der Staatsanwaltschaft im Jahr 2024 bestritten. Es habe schon vor der mutmasslichen Vergewaltigung ein einvernehmliches Verhältnis zwischen ihm und der Krankenschwester gegeben. Auch die mutmassliche Tat sei einvernehmlich geschehen.

Ob es tatsächlich zum Prozess kommt, ist noch unklar. Der Australier soll untergetaucht sein, ein Lebenszeichen habe es schon seit Monaten nicht gegeben. Ist der Rennfahrer zum Prozess nicht anwesend, dürfte das Verfahren vertagt werden.