Vinzenz Hediger wird neuer Direktor der Cinémathèque suisse

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Lausanne,

Der Filmwissenschaftler Vinzenz Hediger wird zum 1. Januar 2026 die Leitung der Cinémathèque suisse übernehmen und neuer Direktor der Institution.

Kino
Vinzenz Hediger wird zum neuen Direktor der Cinémathèque suisse ernannt. (Symbolbild) - keystone

Vinzenz Hediger wird neuer Direktor der Cinémathèque suisse. Der Filmwissenschaftler tritt das Amt am 1. Januar 2026 an. Bereits 2008 war er designierter Direktor, zog sich aber zurück. Er folgt auf Frédéric Maire, sozusagen seinen eigenen Nachfolger.

Hedigers Ernennung erfolgte durch den Stiftungsrat, wie die Institution zur Bewahrung des Filmerbes am Dienstag mitteilte. Der Schweizer Filmwissenschaftler begann seine Karriere als Filmkritiker. Später lehrte er an Universitäten in Europa und den USA.

Aktuell ist der Autor zahlreicher Publikationen und Fachartikel Professor für Filmwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt. Während seiner Laufbahn leitete Hediger interdisziplinäre Forschungsprojekte zu Film und Archivwesen.

Gemäss Communiqué verfügt der neue Direktor über akademische Exzellenz, institutionelle Erfahrung und Engagement für das filmische Erbe.

Hediger setzt auf Ausbau und Bewahrung

Als fünfter Leiter soll Hediger die Cinémathèque in eine neue Entwicklungsphase führen. Seine Aufgabe besteht darin, die öffentliche Ausstrahlung zu festigen, die Sammlungen zu bewahren und die strategische Ausrichtung weiterzuentwickeln.

Hediger ist 56-jährig, verheiratet und Vater zweier Kinder. Bereits im Januar 2008 war der Aargauer zum Direktor der Cinémathèque berufen worden, lehnte dann aus gesundheitlichen Gründen ab und nahm die Ernennung nach wenigen Stunden doch an. Er hätte das Amt im September antreten sollen.

Im Juni 2008 gab die Cinémathèque indessen die Ernennung von Frédéric Maire anstelle des designierten Direktors Hediger bekannt. Maire leitete die Cinémathèque ab 1. November 2009. Hediger gab demnach als damaliger Professor an der Ruhr-Universität Bochum seiner akademischen Karriere in Deutschland den Vorzug.

Maire war den damaligen Angaben zufolge bereits vor der Ernennung Hedigers Favorit. Die Cinémathèque konnte den seit 2005 als künstlerischer Direktor am Filmfestival Locarno tätigen Filmregisseur und -journalisten indessen nicht zum Stellenwechsel bewegen.

Hediger startet Leitung der Cinémathèque verspätet

Aus terminlichen Gründen übernahm er schliesslich erst nach dem Filmfestival Locarno 2009 den Posten in Lausanne. In der Zwischenzeit leitete Marc Wehrlin, der ehemalige Vize-Direktor des Bundesamtes für Kultur (BAK), die Institution. Maire trat im September in den Ruhestand.

Die Cinémathèque suisse unterhält Standorte im Kanton Waadt und in Zürich. Ihr Auftrag ist es, das nationale und internationale Filmerbe zu bewahren, zu restaurieren und zu vermitteln.

Dazu organisiert sie unter anderem Filmvorführungen im Kino Capitole in Lausanne, an Festivals und in Partnerkinos. Sie stellt Werke für Ausstellungen zur Verfügung und pflegt enge Kooperationen mit Hochschulen und dem Verlagswesen.

Die 1948 gegründete Institution beherbergt eine Sammlung von mehr als 10 Millionen Objekten und ist damit nach eigenen Angaben eine der weltweit bedeutendsten Sammlungen, die sich der Filmkunst widmet.

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