Unwetter: Heute Abend und in der Nacht stürmt's nochmal
Am Wochenende wütete bereits ein Unwetter, heute Nacht fegte «Antonia» über die Schweiz. Zwei Sturmtiefs innert weniger Tage. Ist das ungewöhnlich?

Das Wichtigste in Kürze
- Letzte Woche tobte Sturm «Ylenia» in Europa, am Wochenende folgte Orkan «Zeynep».
- In der Nacht zum Montag erreichte zudem «Antonia» die Schweiz.
- Ist eine derartige Häufung von Unwettern ungewöhnlich? Nau.ch hat nachgefragt.
Sturmtief «Antonia» erreichte in der Nacht zum Montag die Schweiz. Im Flachland wurden verbreitet Böen zwischen 50 und 70 km/h gemessen.
Oberhalb von 1000 Metern wurden gar Windspitzen von 164 km/h registriert. Dieser Rekord wurde morgens um 8.10 Uhr auf dem Chasseral im Berner Jura gemessen.

Gegen Abend sollen nun nochmals weitere Unwetter folgen. Es wird mit 30 bis 60 Zentimetern Neuschnee in den Bergen und Windspitzen bis 170 km/h über 2000 Metern gerechnet. Die Windböen am frühen Abend werden im Vergleich zur Nacht vorher als viel schwächer prognostiziert.
«Heute Abend erreicht uns nochmals ein Schwall feuchter Luft, welche vor allem entlang der Alpen ergiebige Niederschläge mit sich bringt.» Das sagt Geraldine Zollinger von Meteo News zu Nau.ch. Am Abend und in der ersten Nachthälfte wehe im Flachland weiterhin starker Westwind, in den Bergen sei es stürmisch.

In der Nacht auf Mittwoch erreicht die Schweiz dann von einem neuen Randtief über Dänemark eine neue Störung. «Diese ist jedoch nicht allzu stark ausgeprägt, auch erwartet uns lediglich mässiger Westwind», so Zollinger.
Damit hat es sich dann wohl aber auch erledigt – zumindest vorerst. «In der kommenden Woche werden keine weiteren Stürme erwartet, welche einer Unwetterwarnung der Stufe 3 entsprechen würden.» Das sagt Regula Keller, Meteorologin bei Meteo Schweiz, zu Nau.ch.
Zwei Unwetter innert einer Woche
Bei Sturmtief «Antonia» handelt es sich nicht um einen Ausläufer von Orkan «Zeynep». Dementsprechend sind es zwei separate Tiefdruckgebiete. Beide sind nacheinander in der Westwindzone über dem Nordatlantik entstanden.
Zwei schwere Stürme innerhalb von einer Woche, gefühlt jagt ein Unwetter derzeit das Nächste – ist das ungewöhnlich?

«In der Tat ist die Häufung von solch vielen kräftigen Tiefdruckgebieten in kurzer Zeit ungewöhnlich, aber nicht aussergewöhnlich», so Keller. So seien zum Beispiel die 90er-Jahre oder auch die 2000er besonders reich an Stürmen gewesen. «Insbesondere ‹Lothar› ist uns allen noch in guter Erinnerung, welchem kurz darauf ‹Martin› folgte.»
Zu tun hat das mit dem starken Temperaturgradient zwischen den Subtropen und den Polaren Regionen, sagt Zollinger. Es handle sich dabei um eine Instabilität, welche die Atmosphäre mithilfe von Tiefdruckgebieten ausgleichen will.