Der UN zufolge forderte der Ukraine-Krieg bisher 8006 Todesopfer, 12'300 Zivilisten wurden verletzt. Zudem gab es zahlreiche Verstösse gegen Menschenrechte.
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Ukraine Krieg: Zivilisten schauen bei der Evakuierung aus Irpin aus dem Fenster des Buses. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Seit Beginn des Ukraine-Kriegs zählte die UN mindestens 8006 getötete Zivilisten.
  • Fast 12'300 Zivilisten seien durch Kriegshandlungen verletzt worden.
  • Zudem dokumentierten die Vereinten Nationen zahlreiche Verstösse gegen Menschenrechte.
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Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, Volker Türk, hat die hohe Opferzahl in der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs verurteilt. Man habe 8006 Todesopfer unter der Zivilbevölkerung registriert sowie fast 12'300 Verletzte, teilte das Büro des Hohen Kommissars für Menschenrechte am Dienstag in Genf mit.

Die wahre Zahl liege mit Sicherheit höher, erklärte Türk. «Unsere Zahlen sind nur die Spitze des Eisbergs», sagte er. Das Büro registriert nur Fälle, die unabhängige Experten individuell bestätigt haben.

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Volker Türk, der Hohe Kommissar der Vereinten Nationen (UN), spricht an einer Pressekonferenz. - Keystone

In der umkämpften Stadt Mariupol, die im Mai 2022 unter russische Kontrolle fiel, seien mit Abstand die meisten Todesfälle dokumentiert worden, insgesamt etwa 2000, sagte Matilda Bogner, Leiterin der Untersuchungsmission des Büros in der Ukraine. «Wir gehen davon aus, dass dort Tausende mehr Menschen gestorben sind», sagte sie.

Zahlreiche Verstösse gegen Menschenrechte

Ihr Büro habe zahlreiche Verstösse gegen die Menschenrechte und das humanitäre Völkerrecht dokumentiert, darunter Folter, Tötungen und sexuelle Gewalt. Mehr als 90 Prozent der Opfer seien durch explosive Waffen getötet oder verletzt worden. Das Büro hat auch Informationen über 30 Todesfälle und 130 Verletzungen von Zivilisten in Russland, aber es sei bislang nicht möglich gewesen, diese zu verifizieren.

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Mariupol wurde im Ukraine-Krieg grossflächig zerstört. - Keystone

«Mit jedem Tag, an dem die Verletzungen der Menschenrechte und des humanitären Völkerrechts anhalten, wird es schwerer, durch das wachsende Leid und die Zerstörung einen Weg Richtung Frieden zu finden», sagte Türk. Er verlangte gleichzeitig mehr Anstrengungen, um Menschenrechtsverletzer zur Verantwortung zu ziehen.

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