Die Schweiz verurteilt den Beschuss der südukrainischen Hafenstadt Odessa am Samstag durch Russland – kurz nach der Vereinbarung über die Ausfuhr von Getreide.
explosion berichte
Odessa ist im Ukraine-Krieg schon mehrmals angegriffen worden. (Archivbild) - sda

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz verurteilt den russischen Raketenbeschuss des Hafens in Odessa.
  • Russland hatte zugesichert, Schiffe und Häfen für den Getreide-Export in Ruhe zu lassen.
Ad

Die Schweiz verurteilt den Beschuss der südukrainischen Hafenstadt Odessa am Samstag durch Russland. Weniger als einen Tag nach der Vereinbarung über die Ausfuhr von ukrainischem Getreide über das Schwarze Meer.

Es handle sich um eine «eklatante Missachtung» der drohenden Lebensmittel-Unsicherheit, heisst es vom Aussendepartement (EDA).

Die Schweiz appelliere mit Nachdruck an Russland, die vielversprechende Vereinbarung auch umzusetzen. Dies heisst es in einer Mitteilung des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) von Samstagabend auf Twitter.

Odessa
Blick auf den Hafen von Odessa im November 2016. - dpa

Der EU-Aussenbeauftragte Josep Borrell schrieb auf Twitter: Der Beschuss zeige «erneut Russlands völlige Missachtung des Völkerrechts und der Verpflichtungen». Auch Uno-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Raketenbeschuss.

Russland allerdings bestritt postwendend eine eigene Beteiligung am Beschuss von Odessa. Die Türkei stehe mit der Ukraine und Russland in Kontakt. Moskau habe versichert, dass es nichts mit diesem Angriff zu tun habe und den Vorfall untersuchen wolle. Dies sagte der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar am Samstag.

Hafen und Schiffe in Ruhe lassen

Russland hatte in einem Abkommen zugesichert, Schiffe für den Export über einen Seekorridor fahren zu lassen und nicht zu beschiessen. Auch die drei beteiligten Häfen dürfen demnach nicht angegriffen werden. Es geht dabei unter anderem um die Ausfuhr von Millionen Tonnen Getreide aus der Ukraine.

getreide
Getreideverarbeitungsanlage am Hafen von Odessa getroffen - AFP

Die unter der Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei unterzeichnete Einigung sieht vor, die Exporte überwachen zu lassen.

Bei dem Beschuss von Odessa wurden nach ukrainischen Angaben zwei russische Raketen von der Luftabwehr abgefangen. Zwei weitere sollen im Hafen eingeschlagen sein. Das Aussenministerium in Kiew erklärte, der Beschuss wecke Zweifel an dem Abkommen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

LebensmittelTwitterEUUkraine KriegKrieg