Gestern unterzeichneten die Ukraine und Russland ein Abkommen zur Getreide-Ausfuhr aus Odessa. Heute sollen russische Raketen den Hafen getroffen haben.
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Weizen in einer Lagerhalle in der Region Odessa (Archiv). - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • Russland soll nach ukrainischen Angaben den Hafen von Odessa bombardiert haben.
  • Dies nur einen Tag nach der Auflösung der Getreideblockade durch die russische Marine.
  • Zuvor gipfelten wochenlange Verhandlungen in einem Abkommen in Istanbul.

Einen Tag nach der Einigung auf eine Wiederaufnahme der blockierten Getreide-Lieferungen ist der für die Ausfuhr wichtige ukrainische Hafen von Odessa nach ukrainischen Angaben von russischen Raketen getroffen worden.

Getreide
Auf einem Feld wird mit einem Mähdrescher Roggen gedroschen. Weil Russland Seewege der Ukraine blockiert, konnten wichtige Getreidelieferungen nicht das Land verlassen. - Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

«Der Feind hat den Hafen von Odessa mit Kalibr-Marschflugkörpern angegriffen. Zwei Raketen trafen die Infrastruktur des Hafens», erklärte Serhij Bratschuk, ein Vertreter der Region Odessa, in Onlinetzwerken am Samstag.

Zwei weitere Raketen seien von der Luftabwehr abgeschossen worden, fügte Bratschuk hinzu. Damit habe Russlands Präsident Wladimir Putin der UNO und der Türkei «ins Gesicht gespuckt», hiess es von ukrainischer Seite. Die UNO und die Türkei hatten zwischen Kiew und Moskau vermittelt.

Abkommen gestern unterzeichnet

Erst am Freitag hatten beide Seiten in Istanbul ein Abkommen unterzeichnet, das abgesicherte Transitrouten im Schwarzen Meer für die Getreidelieferungen vorsieht.

Die in wochenlangen Verhandlungen erreichten Regelungen sehen Korridore für die Getreideexporte aus drei ukrainischen Häfen im Raum Odessa vor. Die Kriegsparteien sagten zu, keine Schiffe auf diesen Routen anzugreifen.

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Die Regelungen sollten unter anderem die Ausfuhr der geschätzten 20 bis 25 Millionen Tonnen Weizen ermöglichen, die durch den Krieg in ukrainischen Silos feststecken. Russland und die Ukraine gehören zu den weltweit grössten Getreideproduzenten. Vor Beginn der russischen Invasion lieferten sie zusammen etwa 30 Prozent des weltweit gehandelten Weizens.

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