US-Zoll-Ticker: Mitte-Präsident Bregy fordert Gegenmassnahmen

Keystone-SDA
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Bern,

Seit Donnerstagmorgen gelten die von US-Strafzölle gegen die Schweiz in Höhe von 39 Prozent. Die neuesten Entwicklungen im Ticker.

Philipp Matthias Bregy
Mitte-Präsident Philipp Matthias Bregy fordert Gegenmassnahmen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die von US-Präsident Donald Trump verhängten Strafzölle gegen die Schweiz sind in Kraft.
  • Ein Ergebnis der jüngsten Gespräche liegt noch nicht vor.
  • Der Bundesrat will am Donnerstagnachmittag informieren.
  • Nau.ch hält dich im Ticker auf dem Laufenden.

Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin waren am Dienstagabend kurzfristig nach Washington gereist, um ein neues Angebot zu unterbreiten und die drohenden US-Zölle in letzter Minute abzuwenden.

Bereiten dir die neuen US-Zölle Sorgen?

Wenige Minuten vor Ablauf der Frist zur Einführung der Zölle kündigte US-Präsident Donald Trump auf seiner Plattform Truth Social jedoch an, dass diese nun in Kraft treten würden. Neben der Schweiz sind knapp 70 weitere Staaten von den veränderten Zollsätzen betroffen – in jeweils unterschiedlicher Höhe.

Die neusten Entwicklungen im Nau.ch-Ticker.

Mitte-Präsident Bregy fordert Gegenmassnahmen

08.03: Der Walliser Nationalrat und neue Präsident der Mitte-Partei, Philipp Matthias Bregy fordert den Bundesrat dazu auf, Gegenmassnahmen zu ergreifen.

Auf «X» schreibt Bregy: «Was es nun braucht? Mutiges, ruhiges Handeln vom Bundesrat und Selbstbewusstsein. Es muss klar werden, mit der Schweiz kann man verhandeln, aber nicht spielen.»

Philipp Matthias Bregy
Mitte-Präsident Philipp Matthias Bregy äussert sich zum Zoll-Hammer. - X / Philipp Matthias Bregy

Der Mitte-Präsident ist überzeugt: «Zölle auf US-Güter, die in der Schweiz in ausreichender Menge produziert oder aus anderen Länder in genügender Menge importiert werden, dürfen kein Tabu mehr sein. Genauso wenig wie die Prüfung einer WTO-Klage

Wirtschaftsverbände rufen wegen US-Zöllen zu Schulterschluss auf

07.25: Schweizer Wirtschaftsverbände reagieren mit drastischen Worten auf die Einführung des US-Zolls von 39 Prozent auf Schweizer Produkte. Economiesuisse spricht von einem «erheblichen Risiko» für den Standort Schweiz.

Swissmem nennt die Zölle ein «Horrorszenario». Für eine Lösung brauche es ein koordiniertes Vorgehen von Politik und Wirtschaft.

Die neuen Zölle gefährdeten die internationale Wettbewerbsfähigkeit und zehntausende Arbeitsplätze, heisst es in einer Mitteilung von Economiesuisse vom Donnerstag. Der Bundesrat solle die Verhandlungen mit den USA mit höchster Priorität weiterführen.

Der Dachverband der Schweizer Wirtschaft fordert zudem erneut ein umfassendes Massnahmenpaket zur Stärkung des Standorts: Die Schweizer Unternehmen müssten von zusätzlicher Regulierung entlastet, die Kostenlast gesenkt und der internationale Marktzugang verbessert werden.

Der Verband drängt insbesondere auf das Inkrafttreten neuer Freihandelsabkommen sowie eine Aktualisierung bestehender Verträge mit China und Mexiko.

Swissmem: US-Exportgeschäft «faktisch tot»

Auch der Verband der Schweizer Tech-Industrie, Swissmem, reagiert mit deutlichen Worten. Leider seien die Nachverhandlungen des Bundesrats gescheitert – das Exportgeschäft in die USA sei unter diesen Bedingungen «faktisch tot», heisst es in einer Mitteilung. Besonders schwer wiege, dass die Konkurrenz aus der EU und Japan weiterhin zu deutlich besseren Konditionen exportieren könne.

Swissmem forderte dringende Massnahmen zur Stärkung der Exportwirtschaft. Präsident Martin Hirzel plädiert dafür, die Gespräche mit Washington trotz geringer Erfolgsaussichten fortzusetzen. «Der Wind in Washington kann jederzeit drehen», sagt Hirzel in der Mitteilung.

Der Verband warnt vor gravierenden Folgen für den Wohlstand. Betroffen seien nicht nur Industriebetriebe, sondern indirekt auch Binnenbranchen wie das Gastgewerbe, der Handel und das Gesundheitswesen. Swissmem präsentiert einen Zehnpunkteplan, darunter die Verlängerung der Kurzarbeit, tiefere Strompreise, ein Festhalten am Stromabkommen mit der EU sowie den zügigen Abschluss neuer Freihandelsverträge.

Bundesräte zurück in der Schweiz

07.20: Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter und Wirtschaftsminister Guy Parmelin sind am Donnerstagmorgen nach ihrer vorerst erfolglosen USA-Reise nach Bern zurückgekehrt. Der Bundesratsjet landete am Morgen um 7.22 Uhr auf dem Flughafen Bern-Belp.

Bilder zeigen, wie der Bundesratsjet am frühen Morgen aufgesetzt ist. Vom Flughafen ging es für die beiden Regierungsmitglieder in einer Limousine weiter.

US-Zölle in Kraft

06.15: Die von den USA angekündigten Zölle von 39 Prozent auf Schweizer Exporte sind am Donnerstagmorgen formell in Kraft getreten. Ein Ergebnis der kurzfristigen Gespräche zwischen der Schweizer Delegation und US-Vertretern lag bis dahin nicht vor.

Wie der Bundesrat am Donnerstagmorgen auf der Plattform X mitteilte, wird er nach der Rückkehr der Delegation aus den USA am frühen Nachmittag eine ausserordentliche Sitzung abhalten. Eine Information solle im Anschluss folgen.

Kommentare

User #6390 (nicht angemeldet)

Wenn man die, zudem und wohlgemerkt, gewählten SVP Politiker zuhört, wie sie Trump anhimmeln und nun verdächtig ruhig sind, der wundert sich auch nciht mehr über ihre Begeisterung zum anderen drüben. Sie sind vom Volk gewählt und himmeln einen Autokraten an. Tell würde sich im Grab umdrehen, dass die einen neuen Gessler anhimmeln.

User #6279 (nicht angemeldet)

Behaupten Schweizer nicht öfters das alle auf sie angewiesen sind? Merkt man überhaupt nicht.

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