«Sarah hat Recht»: Darf mein Nachbar meine Katze füttern?
Deine Katze ist rechtlich gesehen dein Eigentum. Rechtsanwältin Sarah Schläppi erklärt, welche Rechte du hast, wenn dein Nachbar dein Tier unerlaubt füttert.

Das Wichtigste in Kürze
- Eine Katze als Haustier ist rechtlich gesehen Eigentum ihres Besitzers.
- Füttern durch den Nachbarn kann als Eingriff in fremdes Eigentum angesehen werden.
- Vor einer Zivilklage sollte zunächst das Gespräch gesucht werden.
Wir haben seit ein paar Monaten eine Katze. Nun ist uns aufgefallen, dass sie stark zugenommen hat.
Wir stellten vor ein paar Tagen fest, dass unser Nachbar auf seinem Gartensitzplatz Katzenfutter hinstellt, obwohl er selbst keine Katze hat.
Als wir ihn darauf ansprachen, sagte er, er sei sehr tierlieb. Zudem könne er ja nichts dafür, wenn sie bei uns zu wenig Essen erhalte. Darf er unsere Katze füttern?
Rechtslage: Katzenfüttern ist Eingriff in fremdes Eigentum
Nein, das darf er ohne Ihre Einwilligung nicht. Ihre Katze ist rechtlich gesehen Ihr Eigentum, worüber Sie alleine bestimmen dürfen.

Insbesondere das regelmässige und systematische Füttern Ihrer Katze durch einen Nachbarn ist daher ohne Ihre Einwilligung nicht erlaubt und kann rechtlich gesehen als Eingriff in fremdes Eigentum angesehen werden.
Vor der Zivilklage das Gespräch suchen
Als Katzeninhaber hat man die Möglichkeit, eine Zivilklage einzureichen und die systematische Fütterung durch den Nachbarn verbieten zu lassen.
Es wird jedoch in einem ersten Schritt empfohlen, das Gespräch mit dem Nachbarn zu suchen und ihm aufzuzeigen, dass er Ihre Katze nicht füttern darf und dies Konsequenzen haben kann.
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Zur Autorin: Dr. Sarah Schläppi (*1983) ist Rechtsanwältin und Geschäftsführerin bei Bracher & Partner.