Viele Verbände sind Tempo 30 Gegner. Nun hat sich auch der Touring Club Schweiz dazu geäussert. Sie warnen vor Störungen im Verkehrsfluss.
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Der Touring Club Schweiz ist ein Tempo 30 Gegner (Symbolbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Verbände sind gegen die Einführung von Tempo 30 innerorts.
  • Sie warnen vor einem negativen Einfluss auf den Verkehr.
  • Auch die Bevölkerung ist mehrheitlich nicht begeistert vom Vorschlag.
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Mehrere Verbände setzten sich gegen eine allgemeine Einführung von Tempo 30 innerorts ein. Der Touring Club Schweiz, der Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr, warnt vor negativem Einfluss auf den Verkehrsfluss. Ebenso der Gewerbeverband und der Feuerwehrverband warnen davor und sind Tempo 30 Gegner.

Die vier Organisationen sind prinzipiell dagegen, dass im Siedlungsgebiet ein tieferes Tempolimit gilt. Sie verlangen aber ein «differenziertes Geschwindigkeitsregime», wie sie am Dienstag an einer Medienkonferenz in Bern erklärten.

So soll Tempo 30 auf siedlungsorientierten Strassen in Wohnquartieren und Tempo 20 in Begegnungszonen durchaus möglich sein. Auf verkehrsorientierten Strassen müsse aber weiterhin Tempo 50 gelten, sagte Peter Goetschi, der Zentralpräsident Touring Club Schweiz (TCS). Nur so könne die Funktionalität des Strassennetzes als Ganzes gewährleistet werden. «Man kann nicht von der Autobahn auf eine Quartierstrasse einbiegen.»

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Peter Goetschi, Zentralpraesident Touring Club Schweiz, spricht waehrend einer Medienkonferenz zum Thema Tempo 30. Der Verband ist ein Tempo 30 Gegner. - Keystone

Laut Touring Club Schweiz: Tempolimit könnte verheerende Folgen haben

Die Rettungsdienste - Polizei, Feuerwehren, Sanität - befürchten, dass bei einem generell geltenden Tempo 30 die Einsatzzeiten länger werden. Der Gewerbeverband geht davon aus, dass sich die Anlieferungsmöglichkeiten für lokale Geschäfte verschlechtern würden. Und der Informationsdienst für den öffentlichen Verkehr, geht von einem Attraktivitätsverlust für Tram und Bus aus.

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Ein Strassenschild mit dem Tempolimit 30. (Symbolbild) - Keystone

Das Volk habe sich im März 2001 klar mit 79,7 Prozent gegen die generelle Einführung von Tempo 30 innerorts ausgesprochen. Dies teilt der TCS mit. Das ist gemäss einer Umfrage des Instituts Link, die der TCS in Auftrag gegeben hat, auch heute noch so.

Herr und Frau Schweizer sind Tempo 30 Gegner

68 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer lehnen demnach eine generelle Einführung von Tempo 30 innerorts ab. Dies hiess es an der Medienkonferenz. Die Umfrage-Ergebnisse vom Dezember hätten keinen grossen Unterschied zwischen Stadt (68 Prozent) und Land (71 Prozent) ergeben.

Die Alternative, diese Beschränkung nur nachts einzuführen, wie dies etwa Lausanne gemacht hat, findet ebenfalls keine Mehrheit. Der Grossteil der Bevölkerung ist Tempo 30 Gegner: 55 Prozent der Bevölkerung lehnen gemäss Umfrage diese Idee ab, 38 Prozent unterstützen sie.

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