Tiefere Gebühren: Twint behandelt Migros und Coop bevorzugt
Wegen hohen Tarifen hat der Schweizer Detailhandelsverband den Bezahldienst Twint angezeigt. Derweil sollen Coop und Migros von tieferen Gebühren profitieren.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz nutzen rund fünf Millionen Personen Twint.
- Der Schweizer Detailhandelsverband hat den Bezahldienst wegen überhöhter Tarife angezeigt.
- Währenddessen sollen Coop und Migros durch tiefere Gebühren bevorzugt werden.
Mehr als die Hälfte der Schweizer Bevölkerung nutzt Twint. Die 773 Millionen Transaktionen des vergangenen Jahres zeigen die Marktmacht der Bezahl-App auf.
Es sind jedoch nicht alle mit dem Bezahldienst zufrieden. Die Schweizer Detailhandelsorganisation Swiss Retail Federation hat diese Woche bei der Wettbewerbskommission eine Anzeige eingereicht.
Twint missbrauche seine Marktmacht und erhebe zu hohe Gebühren, lautet der Vorwurf. Zur Branchenorganisation gehören Volg, die Detailhändler Lidl, Manor und die Kioskbetreiberin Valora.
Sie kritisieren, dass die Zahlung mit einer Debitkarte günstiger sei. Teils sei Twint sogar teurer als eine Kreditkarte.
Coop, Migros und die SBB werden bevorzugt
Derweil zeigen «Tamedia»-Recherchen, dass Coop, Migros und auch die SBB seit Jahren von tieferen Gebühren profitieren. Deshalb kommt es auch nicht von ungefähr, dass von den grossen Detailhändlern Coop und Migros keine Klagen zu hören sind.

Gegenüber den «Tamedia»-Zeitungen erklärt Twint, dass Händler mit höherem Umsatz teilweise von besseren Konditionen profitieren können.