Thuner Gemeinderat prüft 150 Ideen für den Klimaschutz
Die Stadt Thun prüft derzeit rund 150 Vorschläge aus dem Stadtparlament für einen verstärkten Klimaschutz. Im kommenden Jahr will der Gemeinderat das weitere Vorgehen festlegen.

Die Thuner Stadtregierung rief das Stadtparlament auf, konkrete und machbare Ideen für zusätzliche Klimaschutzmassnahmen einzubringen. Der Stadtrat liess sich nicht lange bitten und so landeten in den vergangenen Wochen rund 150 Ideen auf dem Pult von Gemeinderätin Andrea de Meuron, Vorsteherin der Direktion Finanzen, Ressourcen, Umwelt.
Die Vorschläge sind kunterbunt und reichen von grossen gesetzgeberischen oder planerischen Würfen bis hin zu einem Verzicht auf Plastiksäckli auf dem Thuner Wochenmarkt. Die Ideen sind weder auf ihre Umsetzbarkeit noch auf ihre Finanzierbarkeit oder ihre Nachhaltigkeit vertieft geprüft. Diese Aufgabe übernimmt nun der Gemeinderat.
Im Verlauf des nächsten Jahres will er Bericht erstatten und die weiteren Schritte aufzeigen, wie Stadtpräsident Raphael Lanz (SVP) am Freitag vor den Medien bekannt gab.
Hintergrund ist Stadtratsdebatte
Hintergrund dieser Ideensammlung war eine emotionale Stadtratsdebatte von Ende Juni über die allererste eingereichte Jugendmotion in Thun. Darin forderten die Jugendlichen die Ausrufung des Klimanotstandes.
Die 40 Stadtratsmitglieder debattierten leidenschaftlich, um nicht zu sagen hitzig. Doch schliesslich überwies der Stadtrat die Forderung. Der Gemeinderat rief in der Folge das Parlament auf, konkrete Vorschläge zu machen.
Parallel zu den Vorschlägen aus dem Parlament verfolgt die Stadt ihre bereits erklärten klima- und energiepolitischen Ziele, wie Gemeinderätin Andrea de Meuron sagte. In den Legislaturrichtlinien heisst es beispielsweise: «Die Stadt stellt sich den Ursachen und Folgen der Klimaveränderung und will in jenen Bereichen, die mit Treibhausgasemissionen massgeblich zur Klimaveränderung beitragen, ein Vorbild sein».
Einige konkrete Massnahmen wurden laut de Meuron bereits umgesetzt oder werden demnächst umgesetzt. Nach den Sommerferien reichte der Gemeinderat beispielsweise den Antrag zur Rezertifizierung von Thun als Energiestadt ein. Die Stadt Thun strebt das Gold-Label an, die höchste Kategorie.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Thuner Gemeinderat muss nun 150 Ideen zum Klimaschutz prüfen.
- Dem vorausgegangen war die Forderung nach dem Klimanotstand.