Tessin debattiert um Anzeigepflicht von Straftaten in der Kirche

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Bellinzona,

Das milde Urteil gegen einen Priester hat im Tessin eine Debatte über die Einführung einer Anzeigepflicht bei Straftaten im kirchlichen Umfeld ausgelöst.

Priester
Im November entscheidet der Tessiner Grosse Rat über eine Meldepflicht für Straftaten in der Kirche. (Archivbild) - dpa

Nach dem überraschend milden Urteil im Prozess gegen einen Priester ist im Tessin eine Debatte um eine Anzeigepflicht von Straftaten im kirchlichen Umfeld entflammt. Im Herbst kommt eine Initiative zu einer entsprechenden Gesetzesänderung in den Tessiner Grossen Rat.

Konkret soll jede Straftat oder jeder Verdacht auf eine Straftat, der einen Geistlichen betrifft, «unverzüglich» der zivilen Justizbehörde gemeldet werden, heisst es im Gesetzesentwurf. Die Initiative sieht vor, dass für die Meldung der Ordinarius verantwortlich ist.

Initiative reagiert auf verspätete Meldungen kirchlicher Straftaten

Hintergrund der Initiative sind Straftaten im kirchlichen Umfeld, die zwar bekannt werden, aber nicht oder nicht umgehend zur Anzeige gelangen. Im letzte Woche verhandelten Prozess am Tessiner Kantonsstrafgericht in Lugano vergingen dem Vernehmen nach mehrere Jahre, bis ein Mitglied der Diözese Lugano die mutmassliche Straftat des Priesters der Justizbehörde meldete.

Der Vorschlag zu einer Änderung des Gesetzes über die katholische Kirche werde bald in der Kommission für Verfassung und Gesetz behandelt. Dies bestätigte Lara Filippini, SVP-Kantonsrätin und zuständig für den Bericht zur entsprechenden Initiative innerhalb der Kommission, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Bereits im September soll die Gesetzesänderung diskutiert werden.

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Kommentare

User #5983 (nicht angemeldet)

Ist bitter nötig. Beförderung nach Kindsmissbrauch sind einfach unglaublich.

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