Aufnahmen aus dem Glarner Erdrutschgebiet Schwanden zeigen: Ein Tesla steht seit Tagen im Schlamm – ein Anwohner befürchtet wegen des Akkus eine Explosion.
Tesla Schwanden
Bild vom Samstag: Ein Tesla steht im Erdrutschgebiet von Schwanden GL im Schlamm. - Nau.ch / Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Erdrutschgebiet von Schwanden GL steckt auch ein Tesla fest.
  • Nun haben Anwohner Angst vor einer möglichen Explosion.
  • Von einer solchen Gefahr sei jedoch nicht auszugehen, sagen Gemeinde und TCS.
Ad

Tesla-Fans müssen bei diesen Bildern ganz stark sein: In Schwanden steckt ein Auto von Elon Musks Unternehmen im Schlamm fest. Aufnahmen von verschiedenen Tagen zeigen, dass das Auto von den Erdmassen sogar bewegt wird.

Vergangenen Samstag stand der Tesla noch neben einem anderen Auto. Zwei Tage später, am Montag, sind die beiden Fahrzeuge einige Meter voneinander entfernt.

Anwohner sorgt sich vor Tesla-Feuer

Klar ist: Das Auto dürfte gewisse Schäden davontragen. Doch besteht sogar das Risiko einer Akku-Explosion?

Ein Anwohner, der nicht namentlich erwähnt werden will, macht sich Sorgen, wie er gegenüber Nau.ch erzählt: «Hinter dem Haus steht ein Tesla. Ich denke, auch die Feuerwehr hat Respekt vor dem Auto wegen der Batterien, die drin sind.»

Und weiter: «Wir alle wissen, Elektroautos sind nicht ungefährlich zu bergen. Dass das Auto anfängt zu brennen, ist eine meiner vielen Sorgen.» Sein Haus stehe in der Nähe – wenn es anfange zu brennen, dann brenne auch das, ist der Mann überzeugt.

Tesla Schwanden
Bild vom Montag: der Tesla in Schwanden GL.
Tesla
Nun befürchtet ein Anwohner einen Brand.
Akku
Denn der Akku könnte explodieren, so die Angst.
Schwanden
Der Schwandener zittert insbesondere vor einer Ausbreitung des möglichen Feuers auf die Häuser.
Tesla
Allerdings ist ein solches Ereignis unwahrscheinlich.

Plant die Gemeinde nun, den Tesla bald herauszuholen? Nein, sagt Hansruedi Galliker, Kommunikationsverantwortlicher des Gemeindeführungsstabs Glarus Süd. Er erklärt gegenüber Nau.ch: «Aus Sicherheitsgründen kann er derzeit nicht geborgen werden.»

Die Sicherheit der Arbeitenden hat Priorität. Entsprechend sei eine Rausholaktion aus dem schwer zugänglichen Gebiet derzeit auch nicht geplant, so Galliker. Zudem geht die Gemeinde nicht davon aus, dass es zu einer Explosion oder zu einem Brand kommen wird.

Explodierender Tesla als unwahrscheinliches Szenario

Eine Einschätzung, die der Touring Club Schweiz (TCS) teilt. TCS-Sprecherin Vanessa Flack betont auf Anfrage von Nau.ch, dass man die genauen Umstände in diesem spezifischen Fall nicht kennt. Aber grundsätzlich gilt: «Von einer Explosionsgefahr ist nicht auszugehen.»

Denn die Akkus seien «in dicke, stabile Metallgehäuse verbaut, um die Batterie im Falle eines Unfalls zu schützen». Bezüglich des Teslas in Schwanden sagt Flack: «In diesem Fall ist nicht davon auszugehen, dass das Gehäuse beschädigt worden ist.»

Sind Sie schon einmal mit einem Tesla gefahren?

Trotzdem müsse das Fahrzeug nach der Befreiung gereinigt und in einer Werkstatt untersucht werden. Flack erklärt: «Eine weiterhin scheinbare Funktionstüchtigkeit könnte täuschen. Bei Wasserstand oberhalb der Türschwelle ist die Wahrscheinlichkeit eines Schadens – egal welche Fahrzeugart – gross.»

Tesla ist mehrere zehntausend Franken wert

Beim betroffenen Auto dürfte es sich indes um ein altes Tesla Model 3 handeln. Je nach Ausführung kann das Auto zwischen 40'000 und 60'000 Franken kosten. Es droht also ein massiver finanzieller Verlust – auch wenn es nicht zu einer Explosion kommt.

Vor Weihnachten hat sich die Lage in Schwanden erneut zugespitzt. Es kam wieder zu Murgängen – 30 Personen mussten evakuiert werden. Für die Betroffenen ist eine Rückkehr im alten Jahr nicht mehr möglich.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

WeihnachtenFeuerwehrExplosionFrankenTCSTeslaFeuer