Flückiger und Ritschard verabschieden sich vom Schweizer Publikum. Der letzte Luzerner «Tatort» vom Sonntagabend kam aber besonders bei Luzernern schlecht an.
tatort
Stefan Gubser während den Dreharbeiten zum letzten Luzerner «Tatort». - SRF
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • SRF strahlte am Sonntagabend den letzten Luzerner «Tatort» aus.
  • In Luzern fand ein Public Viewing statt – die Fans waren enttäuscht.
  • Viele wünschten sich ein heldenhafteres Ende für Kommissar Flückiger.

Per Segelboot verabschiedet sich das Kommissaren-Duo Ritschard und Flückiger vom Schweizer Publikum. Am Sonntagabend strahlte SRF den letzten Luzerner «Tatort» aus. Die Produktion des SRF, welche in ihren neun Jahren im In- und Ausland permanent zerrissen wurde.

Tatort
Rund 30 Luzerner versammelten sich zum «Tatort» Public Viewing im Parterre Luzern, organisiert vom Portal Ron Orp. - Nau

Umso gespannter waren die Luzerner auf ihren letzten Krimi. So versammelten sich einige im Luzerner Café Parterre zum Public-Viewing. Die Bilanz: Na ja!

Helden-Tod anstelle von kitschiger Segelfahrt

Die Luzerner lassen am letzten «Tatort» kaum ein gutes Haar. Toni Nesler (47), der sich beinahe jeden «Tatort» anschaute, ist tief enttäuscht. «Es war einer der schlechtesten», sagt er nach der Ausstrahlung. «Man hat hier eine riesen Chance vertan, den Luzerner «Tatort» mit Pauken und Trompeten zu beerdigen.»

Tatort
Tatort-Fan Toni Nesler (47) klagt über eine verpatzte Chance. - Nau

Nesler ist – wie viele andere Zuschauer auch – besonders vom Abgang enttäuscht. «Böse gesagt: Man hätte Flückiger lieber sterben lassen.»

Kommissar Flückiger (Stefan Gubser) drohte bei dieser Auto-Explosion ums Leben zu kommen. - Nau

Einzig gelungen findet der «Tatort»-Fan den Clou hinter der Segelboot-Fahrt. Diese, sowie Ritschards Spruch «Blöd, dass du keine Frau bist», lehnt an die Komödie «Some like it hot» an. Aber: «Das hat vermutlich kaum jemand verstanden.»

Das Luzerner «Tatort-Team» segelt ins Unbekannte. - SRF

Auch zwei junge Damen sind besonders über das Ende enttäuscht. «Der Schluss war ja richtig kitschig», kritisiert Carmona Birbaumer (19). Auch ihre Begleitung musste in der Schluss-Szene lachen.

Tatort
Carmona Birbaumer (l.,19) und Gill Lustenberger (r.,19) loben: «Ich fand die Kameraführung noch spannend, es war sicherlich mehr Action im «Tatort» drin, als auch schon.» - Nau

Philipp Lustenberger (34), der selber gar als Statist in der letzten Folge mitspielte, nervt sich über Flückigers Abgang. «Ich hätte Gubser einen Helden-Tod gewünscht!»

Tatort
Philipp Lustenberger (vorne rechts) spielte als Statist im letzten Luzerner «Tatort» mit. - Screenshot SRF

Ähnlich sieht es die Luzernerin Chantal Oggenfuss (40), welche das Public Viewing initiiert hat. «Nur schon den Titel «Elefant im Raum» habe ich dieses Mal gar nicht begriffen.» Sie hätte sich «einen pompöseren, originelleren letzten Fall» gewünscht.

«Tatort» begeistert immerhin Luzerner Stadtpräsidenten

Loben kann Oggenfuss einzig die Schauspiel-Leistung der Computer-Spezialistin Corinna (Fabienne Hadorn). «Sie hat die anderen richtig in den Schatten gestellt!» Statist Lustenberger hingegen lobt Stefan Gubser: «Seine Rolle hat heute endlich mal etwas mehr gelebt und angeeckt.»

Wirklich begeistert zeigt sich lediglich der Luzerner Stadtpräsident Beat Züsli. «Mir hat der Tatort sehr gut gefallen. Er war spannungsreich, hatte gute, prägende Charaktere und hat nochmals einige schöne Bilder von Luzern gezeigt», lobt Züsli auf Anfrage.

tatort
Der Luzerner Stadtpräsident Beat Züsli hat den letzten Luzerner «Tatort» gemeinsam mit den Schauspielern und dem Produktionsteam geschaut. - Keystone

Und fügt an: «Wir bedauern natürlich das Ende in Luzern, sind nun aber gespannt wie das Tatort-Leben in Zürich weiter gehen wird. Und wünschen den Zürchern viel Erfolg.»

Hat der letzte Luzerner «Tatort» Sie überzeugt?

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

TatortTodSRFKrimiStefan Gubser