Letzten Dienstag feierte Bundesrat Ueli Maurer seinen 70. Geburtstag. Der Nationalrat sang ihm ein Ständchen. Task-Force-Mitglieder kritisieren die Aktion.
Monika Bütler
Monika Bütler, Ökonomin und Mitglied der Taskforce des Bundes zur Eindämmung der Corona-Pandemie. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Ueli Maurer wurde am vergangenen Dienstag 70 Jahre alt.
  • Zur Feier sang ihm der ganze Nationalrat ein Geburtstagsständchen.
  • Dies sorgt bei zwei Mitgliedern der Task Force für Kopfschütteln.

Am Dienstag feierte Ueli Maurer seinen 70. Geburtstag. Das Parlament organisierte eine Überraschung: Mit Schweizer-Ballonen empfingen die Politiker den Bundesrat und der ganze Nationalrat sang ihm ein Geburtstagsständchen.

Kurz darauf kursierte ein Video aus dem Bundeshaus im Internet herum. Das Unverständnis über die «Feier» war gross. «Warum soll sich das Volk an Massnahmen halten, wenn die Politiker machen, was sie wollen?» So und ähnlich hörten sich viele Stimmen an.

Task-Force-Mitglied: «Eigenverantwortung gilt für alle»

Die Aktion sorgt auch bei Task-Force-Mitgliedern für Kopfschütteln. Monika Bütler, Professorin an der Uni St.Gallen, erzählt dem «Blick», dass ihre Söhne und Freunde entsetzt waren. «Die jungen Menschen, die sich in dieser Pandemie verantwortungsvoll verhalten, empfinden dies als Affront», erklärt Bütler.

Und Manuel Battegay, Chefarzt für Infektiologie und Spitalhygiene am Universitätsspital Basel, stellt klar: «Eigenverantwortung gilt für die ganze Gesellschaft. Solche Signale sollte man künftig vermeiden.»

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