Die Online-Bank Swissquote erwirtschaftet im ersten Halbjahr einen hohen Gewinn. Das verdankt sie vor allem dem veränderten Zinsumfeld.
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Gebäude von Swissquote in Gland VD. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Swissquote steigert ihren Gewinn auf 265,6 Millionen Franken im ersten Halbjahr.
  • Das veränderte Zinsumfeld trug zu dem hohen Ertrag bei.
  • Die Online-Bank erhöht die Prognose für das Gesamtjahr.

Die Online-Bank Swissquote hat im ersten Halbjahr vom Zinsumfeld profitiert. Trotz weiterhin geringer Handelsaktivität sind der Ertrag und die Gewinnzahlen deutlich gesteigert. Das Finanzunternehmen revidiert nun auch seine Erwartungen für das Gesamtjahr nach oben. Swissquote steigerte den Nettoertrag im Vergleich zum Vorjahre um einen Drittel auf 265,6 Millionen Franken, wie sie am Mittwoch mitteilte.

Damit seien auch die eigenen Erwartungen übertroffen worden. Allerdings ging der Grossteil des Wachstums auf nicht-transaktionsbasierte Erträge wie Nettozinsertrag und Depotgebühren zurück. Diese hätten damit erstmals die Erträge aus Transaktionen der Kunden wie etwa Courtagen übertroffen, so Swissquote.

Der Vorsteuergewinn verbesserte sich um 38 Prozent auf 124,9 Millionen Franken. Unter dem Strich resultierte ein ebenfalls um 38 Prozent gestiegener Reingewinn von 106,5 Millionen Franken.

Steigende Beträge

Swissquote konnte – wie auch andere Institute – stark vom veränderten Zinsumfeld profitieren. Der Nettozinsertrag lag mit 102,7 Millionen Franken fast sieben Mal so hoch wie im Vorjahreszeitraum. Dagegen blieb die Handelsaktivität im Vergleich zum Vorjahr gering.

Die Anzahl Transaktionen lag noch immer knapp ein Viertel unter dem Niveau des entsprechenden Vorjahreszeitraumes. Der Nettokommissionsertrag sank in der Folge um 9,2 Prozent auf 73,7 Millionen Franken. Im Kryptogeschäft gab der Nettoertrag zum Vorjahr um 62 Prozent auf noch 7,5 Millionen nach.

Deutlich höher fiel allerdings auch der Betriebsaufwand aus (+30,0% auf 138,4 Mio). Dies war nicht zuletzt auf einen höheren Marketingaufwand zurückzuführen, gleichzeitig stiegen aber auch die Personalaufwendungen deutlich an. So nahm der Personalbestand des Finanzunternehmens um rund 5 Prozent zu. Die meisten Neuzugänge erfolgten im Technologiebereich und bei ausländischen Tochtergesellschaften.

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Der CEO von Swissquote, Mark Bürki, spricht an einer Medienkonferenz. - Keystone

Derweil konnte das Unternehmen die Anzahl Kundenkonten in den vergangenen zwölf Monaten um 6,4 Prozent auf insgesamt 555'266 steigern. Der Netto-Neugeldzufluss fiel mit 3,0 Milliarden zwar unter dem Vorjahr aus, damals hatte Swissquote allerdings noch von einer Übernahme profitiert. Die Kundenvermögen kletterten um rund 10 Prozent auf den neuen Höchstwert von 56,9 Milliarden Franken.

Für das Gesamtjahr erwartet Swissquote eine ähnliche Entwicklung wie bereits im ersten Halbjahr und revidiert entsprechend seine Prognosen nach oben. Auch wenn die Online-Bank nicht von einer Erholung der Marktstimmung ausgehet, so erwartet sie deutlich höhere nicht-transaktionsbasierte Erträge. Neu erwartet Swissquote für das Gesamtjahr einen Nettoertrag von rund 530 Millionen Franken (bisher 495 Mio). Ebenfalls erwartet sie einen Vorsteuergewinn von 250 Millionen (bisher 230 Mio).

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