Swissgrid meldet ein solides Unternehmensergebnis für 2023 und plant die Modernisierung des Übertragungsnetzes.
Im Zentrum der Strategie 2027 von Swissgrid steht nach deren Angaben die langfristige Gewährleistung der netzseitigen Versorgungssicherheit. Dafür müsse die Kapazität des Netzes erhöht werden. (Archivbild).
Im Zentrum der Strategie 2027 von Swissgrid steht nach deren Angaben die langfristige Gewährleistung der netzseitigen Versorgungssicherheit. Dafür müsse die Kapazität des Netzes erhöht werden. (Archivbild). - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY

Die Netzbetreiberin Swissgrid spricht in Bezug auf ihr Geschäftsjahr 2023 von einem «soliden Unternehmensergebnis». Es sei eine starke Basis für die Modernisierung des Übertragungsnetzes geschaffen worden. Beklagt wird das Fehlen eines Stromabkommens mit Europa.

Bei einem Unternehmensergebnis von 100,0 Millionen Franken (2022: 96,4 Millionen Franken) erhöhte sich – auch durch die zusätzlichen Aufgaben von Swissgrid im Bereich der Stromreserve – die Bilanzsumme auf 4,2 Milliarden Franken, wie Swissgrid am Dienstag mitteilte. Dadurch sank die Eigenkapitalquote leicht auf 32,1 Prozent.

Der Anstieg des Nettoumsatzes um 23,5 Prozent auf 1219,2 Millionen Franken (2022: 987,1 Millionen) sei in erster Linie auf die höheren Erträge im Bereich der allgemeinen Systemdienstleistungen und den individuellen Tarif für die Wirkverluste zurückzuführen.

Zukunftsaussichten und Herausforderungen

2023 gewährleistete Swissgrid nach eigenen Angaben eine Netzverfügbarkeit von über 99,9 Prozent und dies bei einer über das Übertragungsnetz transportierten Menge an elektrischer Energie von über 74 Terawattstunden.

«Wir sind in der Mitte von Europa», sagte CEO Yves Zumwald vor den Medien in Aarau. Die Schweiz, die über 41 Verbundleitungen mit den Nachbarländern vernetzt sei, könne eine wichtige Rolle spielen beim künftigen Stromsystem in Europa.

Weil in Nordeuropa künftig noch mehr Windstrom produziert werde, in Südeuropa vor allem mehr Sonnenstrom, werde der Stromaustausch noch wichtiger. Das fehlende Stromabkommen mit der EU erschwere die Zusammenarbeit im europäischen Stromsystem. Eine Herausforderung für Swissgrid im Inland sei, dass die Verfahren für Bauprojekte sehr lange dauerten.

Investitionen und Anpassungen

Die rasante Entwicklung bei den Solaranlagen und anderen neuen Energiesystemen machten es nötig, auch die Infrastruktur des Stromnetzes anzupassen, sagte Zumwald. Der vorgesehene «Solarexpress» in den Bergen müsse richtig angeschlossen werden können.

Im laufenden Jahr will Swissgrid die Investitionen weiter steigern, wie es hiess. Für das nächste Jahre werde ein Unternehmensergebnis auf dem Niveau von 2023 erwartet.

Seit Januar 2024 bezahlen die Kunden einen Zuschlag von 1,2 Rappen pro Kilowattstunde für die Stromreserve in den Wintermonaten, was sich positiv auf den Cash-Flow auswirken werde. Bisher habe Swissgrid 403,2 Millionen Franken an die Anbieter von Wasserkraftreserven sowie Betreiber von Reservekraftwerken und Notstromgruppen ausbezahlt. Zur Finanzierung habe Swissgrid Anleihen am Kapitalmarkt aufnehmen müssen, hiess es.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FrankenEnergieEUSwissgrid