In Brig-Glis sorgen zwei geplante 5G-Antennen für Ärger. Diese sollen nur 300 Meter voneinander entfernt sein – die Swisscom hält trotz Kritik daran fest.
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Im Wallis sollen zwei 5G-Antennen nahe beieinander aufgestellt werden. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Innerhalb von 300 Metern sollen im Wallis zwei 5G-Antennen entstehen.
  • Die Swisscom ist überzeugt, dass es beide braucht.
  • Allerdings gibt es Widerstand – und die Forderung nach mehr Dialog.
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5G sorgt in der Schweiz immer wieder für Diskussionen. Die einen sagen, den neuen Mobilfunkstandard braucht es unbedingt. Die anderen machen auf die möglichen negativen Auswirkungen der Technologie aufmerksam.

Besonders viel Wirbel verursachen nun Swisscom-Pläne in Brig-Glis. Denn wie der «Walliser Bote» berichtet, sollen in der Walliser Gemeinde gleich zwei 5G-Antennen entstehen. Nur 300 Meter voneinander entfernt!

Stadtrat und Staatsrat haben eine Antenne zuletzt abgelehnt. Unter anderem, weil diese einer Fassade zu nahe kommen würde. Allerdings hält die Swisscom am Projekt fest.

5G
Im Wallis sollen in 300 Meter Luftlinie gleich zwei 5G-Antennen entstehen.
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Die Swisscom-Projekte sind allerdings hochgradig umstritten.
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Die Bevölkerung wolle die Antennen nicht, sagt der Verein Schutz vor Strahlung.
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Die Swisscom ihrerseits hält die Antennen für notwendig für die Kapazität des Netzes.
Brig-Glis
Das letzte Wort in Brig-Glis ist noch nicht gesprochen.

Gegenüber dem «Walliser Boten» sagt Mediensprecherin Sabrina Hubacher: «Wir möchten beide Antennen realisieren. Für eine gute Mobilfunkversorgung braucht es diese.»

Die Kapazität der Mobilfunkversorgung gerate in Brig-Glis an ihre Grenzen. Hubacher führt aus: «Neue Standorte sollen in den umliegenden Gebieten mehr Kapazität für gute und schnelle Verbindungen heute wie in Zukunft bereitstellen.»

Aufkommende Sorgen wegen der Strahlen kontert die Swisscom so: «Je besser die Versorgung, desto weniger müssen Handys strahlen und desto geringer ist die Strahlungsbelastung.» Denn 90 Prozent dieser Belastung würden von den eigenen Geräten ausgehen.

Austausch mit Swisscom soll Lösung bringen

Rebekka Meier vom Verein Schutz vor Strahlung hält dagegen. Sie sagt dem «Walliser Boten», die Bewohnerinnen und Bewohner möchten keine Antenne. Es sei zudem eine Frage der Zeit, bis es andere Anbieter mit anderen Antennen probieren. Eine klare Planung soll dies laut Meier verhindern.

Befürworten Sie den Bau von 5G-Antennen?

Patrick Hildbrand, Ressortverantwortlicher Bau, Planung und Liegenschaften in Brig-Glis, betont ebenfalls: «Wir wollen keinen Wildwuchs.» Entsprechend fordert die Gemeinde ein klares Konzept der Betreiberin.

Meier, Hildbrand, aber auch andere Akteure fordern nun einen Austausch zum Thema 5G. So könne eine gute Planung zustande kommen.

Netzplanung muss «laufend erfolgen»

Das Walliser Kantonsparlament beschäftigt sich ebenfalls mit einem entsprechenden Postulat. Dieses fordert eine Koordination zwischen 5G-Betreibern und den Gemeinden – wie es sie in anderen Kantonen bereits gibt.

Die Swisscom ist grundsätzlich bereit für einen Dialog, allerdings stellt sie klar, die Netzplanung müsse «laufend erfolgen». Ein Gesamtplanungskonzept über Jahre sei deswegen nicht realistisch.

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Ob sich die 5G-Genger oder die 5G-Befürworter inklusive Swisscom letztlich durchsetzen, bleibt in Brig-Glis offen. - keystone

Die Standorte der beiden 5G-Antennen der Swisscom sollen die Gliserallee 135 und die Zeughausstrasse sein. Ob und wann diese tatsächlich gebaut werden, ist unklar.

Brig-Glis ist kein Einzelfall. In der gesamten Schweiz sind gemäss der Swisscom etwa 1600 Baugesuche für Mobilfunkanlagen hängig.

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