SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher warnt vor einer Stromlücke und möchte in der Schweiz ein neues Atomkraftwerk bauen.
Die SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher fordert, dass die Laufzeit der bestehenden Schweizer Atomkraftwerke verlängert wird. Sonst drohe eine Stromlücke. (Archivbild)
Die SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher fordert, dass die Laufzeit der bestehenden Schweizer Atomkraftwerke verlängert wird. Sonst drohe eine Stromlücke. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER
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Das Wichtigste in Kürze

  • SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher warnt vor einer Stromlücke.
  • Deshalb sollten laut der Politikerin die bestehenden AKWs weiter betrieben werden.
  • Auch der Bau eines neuen Atomkraftwerks schlägt die Tochter von Christoph Blocher vor.

Der Schweiz droht laut SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher eine Stromlücke. Deshalb müssten bestehende Atomkraftwerke weiter betrieben und langfristig ein Neues gebaut werden, sagte Martullo-Blocher in einem Interview mit dem «Blick».

Mit Photovoltaik, Wasserkraft oder Stromimporten aus der EU könne die Stromlücke nicht geschlossen werden. Die Schweiz könne es sich nicht erlauben, die Atomkraftwerke (AKW) abzustellen und damit ein Drittel der Stromproduktion zu verlieren.

Atomkraftwerk Leibstadt Aargau
Das Atomkraftwerk Leibstadt im Kanton Aargau bei Nacht. - Keystone

Bundesrätin Simonetta Sommaruga müsse jetzt die Verantwortung übernehmen und das Problem der Stromlücke lösen. Sie müsse mit den AKW-Betreibern die sichere und effiziente Verlängerung der Laufzeit von bestehenden Kernkraftwerken ausarbeiten.

Eine Verlängerung um zehn Jahre wäre laut Experten möglich, so Martullo-Blocher weiter. Bei einer Konzession gehe man von einer Laufzeit von 50 Jahren aus. Das letzte AKW würde 2035 vom Netz gehen. Das wäre in der Stromherstellung morgen.

Die Verlängerung der Laufzeiten werde etwas kosten. Im Vergleich zu den Stromausfällen, die sonst die ganze Schweiz lahmlegen würden, sei das wenig. Zusätzlich müsse Sommaruga mit der EU verhandeln. Dann sehe man schnell, ob die EU Strom liefern könne.

SVP-Nationalrätin Magdalena Martullo-Blocher fordert für die Schweiz ein neues AKW. Gute Idee?

Als Rückfallposition müsse die Bundesrätin wohl oder übel ein Gaskraftwerk vorbereiten. Langfristig kämen neue Technologien wie die Geothermie, Wasserstoff aber auch die Kernkraft wieder in Betracht. Die Schweiz sei schon heute beim Industriestrom das drittteuerste Land in Europa.

In der Schweiz werden derzeit vier AKW betrieben - Beznau I und II, Leibstadt und Gösgen. Ende 2019 ging das Atomkraftwerk in Mühleberg BE vom Netz. Wann die anderen Atommeiler im Rahmen des Ausstiegs aus der Atomenergie abgeschaltet werden, ist offen.

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