Street Parade-Präsident sauer auf Coop & Aldi: Fluten uns mit Abfall
Joel Meier, Präsident der Street Parade, nervt sich über die Detailhändler. Sie verkaufen Alkohol, er müsse sich dann um den Abfall kümmern – und das kostet.

Das Wichtigste in Kürze
- 100 Tonnen Abfall wird von aussen zur Street Parade gebracht.
- Die Veranstalter müssen diesen dann beseitigen, was viel kostet.
- Der Präsident fordert deshalb, dass sich Coop und Aldi daran beteiligen.
800'000 Besucher, sommerliches Wetter, kaum Zwischenfälle: Die Street Parade war dieses Jahr ein voller Erfolg – oder?
Joel Meier, Präsident der Veranstaltung, ist zufrieden, regt sich im Interview mit «Tele Züri» aber enorm auf. Dafür gibt es zwei Gründe: Trittbrettfahrer und Abfall.
«Jeder bürdet uns diese Auflagen auf, wir müssen den ganzen Scheiss bezahlen», enerviert er sich im Interview. «Und dann kommen solche W***er und nutzen das aus. Es ist wirklich zum Kotzen.» Grund für den Ausraster ist die gezeigte Fahne einer Versicherung, die sich nicht als Sponsorin beteiligt, aber TV-Zeit bekommt.
Beim zweiten Problem richtet er sich direkt an die Detailhändler: «Hört auf, uns mit Abfall zu fluten. Es ist völlig hirnverbrannt.»
Die Läden rund um die Street Parade haben ihre Gemüseabteilungen geleert und alle Kühlregale mit Alkohol gefüllt. Die Besucher decken sich dort mit günstigeren Drinks ein und bringen sie zur Parade. Von diesen Verkäufen sehen die Organisatoren keine Rappen – dafür aber den Abfall.
Rund 100 Tonnen Abfall werde von aussen zum Umzug gebracht, sagt Meier. Und den müsse man dann entsorgen. Weil recycelt werde, werde der Abfall von Hand aussortiert, das koste viel Geld. Für die Abfallentsorgung gebe die Street Parade rund 300'000 Franken aus.
Meier fordert, dass Coop und Aldi, die Filialen ganz in der Nähe haben, ihm einen Teil der Erträge überlassen. Oder sich zumindest an der Abfallbeseitigung beteiligten.
Coop lehnt dies in einer Stellungnahme gegenüber SRF aber ab. Der Detailhandelsriese verweist auf die Entsorgungsmöglichkeiten in den Läden. «Von zusätzlichen Unterstützungsbeiträgen, die über die üblichen Steuern und Abgaben hinausgehen, sehen wir momentan ab.»