SRF: Honegger ignoriert Hochdeutsch-Bitte von Usern
Moderator Arthur Honegger ist auf dem Instagram-Kanal von SRF live gegangen. Vergeblich baten User, dass er und die USA-Korrespondentin Hochdeutsch reden.

Das Wichtigste in Kürze
- Moderator Arthur Honegger und USA-Korrespondentin Viviane Manz redeten Mundart.
- «Hochdeutsch sprechen, bitte», verlangten User auf Instagram.
- Laut SRF gelten für Hosts auf Instagram andere Sprachregeln als im TV.
Macht SRF jetzt einen auf Lokalsender? Arthur Honegger und USA-Korrespondentin Viviane Manz schwatzten plötzlich auf Schweizerdeutsch.
Am Montagabend moderierte Honegger eine Live-Schaltung zu Manz in die USA – allerdings nicht wie gewohnt aus dem «10-vor-10»-Studio. Stattdessen traten die beiden auf dem Instagram-Kanal von SRF News auf.
Thema war die Sicherheitslage in den USA, nachdem diese Irans Atomanlagen attackiert hatten. User konnten im Kommentarfeld Fragen eingeben.
Viele Fragen und eine Bitte
Kaum ist die Sendung um 17 Uhr gestartet, löchern die User den Moderator und die Korrespondentin mit Fragen.
«Ist es klar, dass Iran nahe am Erreichen der Atombombe ist?», will jemand wissen. «Müssen wir einen Weltkrieg befürchten?», lautet eine weitere Frage.
Zu Beginn der Instagram-Sendung taucht in den Kommentaren aber auch immer wieder eine Bitte auf.
«Können wir auf Hochdeutsch wechseln für alle Beteiligten?», fragt ein User. «Hochdeutsch sprechen, bitte», verlangt ein weiterer. Eine Userin erklärt: «Nicht alle können Schweizerdeutsch.» Es sei ja «voll easy», die Sprache zu wechseln, findet sie.

SRF biete Untertitel
Trotz der Bitten ziehen Honegger und Manz die Instagram-Show auf Mundart durch. Ungewöhnlich ist dies auch, weil in den Nachrichtensendungen im TV von SRF jeweils Hochdeutsch Standard ist.
SRF-Mediensprecher Florian Ott erklärt, warum Honegger und Manz die Bitten ignorierten.
«Auf den Social-Media-Kanälen von SRF News sprechen unsere Hosts grundsätzlich Schweizerdeutsch», sagt Ott. Dies habe sich als Standard auf Instagram, Tiktok & Co. etabliert. Dies sei praktisch in allen Schweizer Medien der Fall.
Für Menschen, die Dialekt weniger gut verstehen, bietet SRF jeweils Untertitel. Das Live-Gespräch komme nur bei ausserordentlichen News-Ereignissen zum Zug.
Deshalb könnten Untertitel dort nicht eingesetzt werden. «Wir reichen aber jeweils ein Video mit Untertiteln nach, in dem das Gespräch zusammengefasst wird.»
Unterschiedliche Regeln
SRF setzt laut Ott sowohl Hochdeutsch als auch Schweizerdeutsch ein.
Die jeweilige Verwendung ist in den einzelnen Programm- und Sendungsprofilen geregelt. Sendungen wie die «Tagesschau» oder «10vor10» moderieren die Moderatorinnen und Moderatoren auf Hochdeutsch. «Um ein sehr breites Publikum ansprechen zu können», sagt Ott.