Eingriffe, die warten könnten, müssten umprogrammiert werden, um dringende und halb dringende Eingriffe zu gewährleisten, erklärt das Spital Wallis.
Spital Wallis
Das Spital Wallis muss dringende Operationen verschieben. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Laut dem Generaldirektor leidet das Spital Wallis unter «akutem Personalmangel».
  • Er erklärte, dass von dreizehn Operationssälen nur acht offen bleiben werden.

Das Spital Wallis leidet unter «akutem Personalmangel». Es sieht sich deshalb gezwungen, in den nächsten Wochen nicht dringende Operationen zu verschieben. Der Personalmangel «betrifft die gesamte Schweiz und insbesondere verschiedene Einrichtungen in der Romandie, darunter das Spital Wallis», heisst es in einer Mitteilung des Spitals vom Freitag.

Eingriffe, die warten könnten, müssten umprogrammiert werden, um dringende und halb dringende Eingriffe zu gewährleisten. Bis zu zehn Eingriffe pro Tag könnten verschoben werden, sagte der Generaldirektor des Spitals Wallis, Eric Bonvin, in einem Interview der Zeitung «Le Nouvelliste». Er erklärte, dass von dreizehn Operationssälen nur acht offen bleiben werden.

Das Problem liege jedoch tiefer, sagte Bonvin weiter. Zunächst einmal habe die Gesundheitskrise die Teams belastet. Bei jeder Welle habe das Spital Kündigungen verzeichnet. Das Resultat war, dass es bei denjenigen, die blieben, viele Erschöpfungen gab. Und schliesslich sei es sehr schwierig, Personal zu rekrutieren, da es auf dem Markt nur sehr wenige Personen gebe, die in bestimmten Spezialgebieten dieser Berufe ausgebildet seien.

«Müssen die Arbeitsbedingungen im weitesten Sinne verbessern»

Um dem entgegenzuwirken, habe das Spital Wallis zunächst Personen aus der Reserve zurückgerufen, insbesondere pensionierte Pflegekräfte. Aber heute reiche das nicht mehr aus.

Es gehe darum, die Teams neu zu motivieren und die Stellen attraktiver zu machen. «Wir müssen die Arbeitsbedingungen im weitesten Sinne verbessern. Die Löhne, die Arbeitszeiten, das Arbeitsklima usw.» Aber wenn man unter Personalmangel leide, sei das eben sehr schwierig. «Es besteht die Gefahr eines Teufelskreises.»

Bonvin wies darauf hin, dass der Personalmangel im Gesundheitswesen kein neues Phänomen ist. Man habe ihn schon seit Jahren kommen sehen, doch die Gesellschaft habe sehr wenig auf diese Warnungen reagiert. «Wir haben ein Gesundheitssystem aufgebaut, das auf Hochtouren läuft. Ohne Reserven. Und es zeigt seine Grenzen», sagte der Generaldirektor des Spitals Wallis.

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