Solothurner Regierung will keine eigene Harmos-Überprüfung starten
Die Solothurner Regierung will das Harmos-Konkordat nicht evaluieren.

Die Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule (Harmos) werde ohnehin regelmässig angepasst, schreibt sie in einer am Dienstag veröffentlichten Antwort auf einen Auftrag.
Der Kantonsrat hatte fraktionsübergreifend den Auftrag eingereicht, das Harmos-Konkordat kritisch zu hinterfragen. Dies begründete er mit neuen Herausforderungen, etwa dem hohen Anteil an Kindern ohne ausreichende Deutschkenntnisse und der Diskussion über den frühen Fremdsprachenunterricht.
Der Regierungsrat hebt in seiner Antwort die Vorteile von Harmos hervor. Dazu zählen einheitliche Strukturen, gemeinsame Bildungsziele und eine bessere Chancengerechtigkeit. Ausserdem würden Familien bei einem Kantonswechsel von abgestimmten Lehrplänen profitieren. Betreuungsangebote und Blockzeiten erleichterten die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
Vorteile des Konkordats
Eine regelmässige Überprüfung der Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule erachtet der Regierungsrat zwar als «wichtig und notwendig», wie er weiter schreibt.
Dies sei aber – auch ohne Auftrag – bereits sichergestellt. «Die Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) evaluiert das Harmos-Konkordat regelmässig und erstattet entsprechend Bericht.» Erforderliche Anpassungen der Vereinbarung würden auf dieser Stufe gesamtschweizerisch angegangen.
Der nächste Bilanzbericht der EDK sei für 2026 geplant, heisst es in der Antwort. Dieser Bericht soll sowohl Rückmeldungen der Kantone als auch die neuesten Resultate der nationalen Leistungstests enthalten. Damit sieht der Regierungsrat den Evaluationsauftrag als erfüllt an. Er beantragt dem Kantonsrat deshalb, den Auftrag als erheblich zu erklären, ihn aber gleichzeitig abzuschreiben.