Sex mit Lehrtochter (16): Abteilungsleiter vor Thurgauer Gericht
Im Kanton Thurgau hatte ein 40-jähriger Ausbildungschef vor einem Jahr Sex mit seiner 16-jährigen Lehrtochter. Nun verhandelt das Bezirksgericht in Weinfelden.

Das Wichtigste in Kürze
- Das Bezirksgericht Weinfelden verurteilt einen Mann zu einer bedingten Freiheitsstrafe.
- Als Abteilungsleiter hatte der 40-Jährige Sex mit einer 16-Jährigen Lehrtochter.
- Die junge Thurgauerin befindet sich auch ein Jahr danach noch in Therapie.
Nachdem die Probezeit einer 16-jährigen Thurgauerin in ihrer Lehre verlängert wurde, erhielt sie einen neuen Vorgesetzten. Dieser war 24 Jahre älter als sie, verheiratet und hat mehrere Kinder.
Wie das «St. Galler Tagblatt» berichtet, schrieb der Abteilungsleiter seiner Lehrtochter bereits nach wenigen Tagen: «Du hast einen geilen Arsch.» Ein Monat später folgte dann der erste Kuss, nachdem der 40-Jährige der Lernenden etwas erklärt hatte.
Bei der Gerichtsverhandlung im Bezirksgericht Weinfelden argumentiert die Staatsanwaltschaft, dass sich die 16-Jährige nicht zu wehren getraut habe. «Es war so ein Moment. Wir haben uns beide angeschaut und es beide gewollt», verteidigt sich der Beschuldigte.
Nach dem Sex durfte Lehrtochter den Abteilungsleiter duzen
Chatverläufe zeigen, dass die Lernende den Chef gesiezt hatte. Er wiederum schrieb ihr, dass sie nach dem Sex Du zu ihm sagen dürfe.
Zudem zeigen die Chats auf, dass der Beschuldigte der Thurgauerin Videos von sich beim Masturbieren schickte. Er verlangte von ihr auch solche Videos. Diese bekam er und zeigte sie zwei Kollegen.
Damit aber noch nicht genug. Eines Tages holte der Abteilungsleiter die 16-Jährige vor der Arbeit mit dem Auto am Bahnhof ab. Auf einem abgelegenen Firmenparkplatz hatten sie dann im Auto Sex.
Sex im Auto auf Firmenparkplatz
Gemäss der Anklageschrift habe die Lehrtochter davor noch gesagt, es sei keine so gute Idee. Nach dem «Jo, chum scho» vom Abteilungsleiter habe sie dann aber eingewilligt und es über sich ergehen lassen.
Ein anderes Mal forderte der 40-Jährige die Lehrtochter im Auto dazu auf, ihn oral zu befriedigen. Später sagt sie aus, dass ihr dabei schlecht geworden sei. Als sie ihm das in dem Moment mitgeteilt hatte, habe er ihren Kopf nach unten gedrückt.

Das ganze passierte über einen Zeitraum von etwa drei Monaten. Es belastete die 16-Jährige so sehr, dass sie sich zu ritzen begann und eines Tages zusammenbrach. Danach brach sie die Lehre ab und zeigte ihn bei der Polizei an.
Für ihn sei es «eine Affäre am Arbeitsplatz, völlig unabhängig vom Ausbildungsverhältnis» gewesen. Seiner Meinung nach habe ihn die Lehrtochter auch attraktiv gefunden. Zudem habe er «nie ‹Bitte› sagen müssen».
Er verstehe es gemäss dem «St. Galler Tagblatt» deshalb nicht, dass er jetzt wegen mehrfacher sexueller Handlungen mit einer Abhängigen angeklagt ist. Sein Verteidiger argumentiert, dass der Abteilungsleiter nie eine Beurteilung über die 16-Jährige habe abgeben müssen.
Beschuldigter wird zu bedingter Freiheits- und Geldstrafe verurteilt
Die Thurgauerin befindet sich immer noch in psychotherapeutischer Behandlung. Ihre Anwältin fordert vor Gericht 35'000 Franken Genugtuung und 45'000 Franken Schadenersatz.
Das Bezirksgericht Weinfelden verurteilt den Beschuldigten zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 21 Monaten und einer bedingten Geldstrafe. Für beides gilt eine Probezeit von vier Jahren.
Zudem untersagt es ihm lebenslang jede Tätigkeit mit regelmässigem Kontakt zu Minderjährigen. Die Geschädigte erhält 8000 Franken Genugtuung; der Angeklagte muss bei Rechtskraft des Urteils auch Verfahrens- und Anwaltskosten tragen. Er hat Berufung eingelegt.