Aufgrund von Reputationsverlust und Kritik plant der Tierschutz beider Basel einen Wechsel im Vorstand des Schweizer Tierschutzes.
Schweizer Tierschutz (STS)
An der kommenden Delegiertenversammlung des STS möchte der TBB einen Antrag auf eine Findungskommission stellen, die einen neuen Vorstand zusammenstellen soll. (Symbolbild) - sda - Keystone//OBS/SCHWEIZER TIERSCHUTZ STS

Der Tierschutz beider Basel (TBB) will an der Delegiertenversammlung des Schweizer Tierschutzes (STS) am 27. Januar den aktuellen Vorstand erneuern.

Öffentliche Kritik und Reputationsverlust sind Auslöser des Streits. STS-Präsidentin Nicole Ruch wehrt sich.

An der kommenden Delegiertenversammlung des STS, in Olten SO, möchte der TBB einen Antrag auf eine Findungskommission stellen, die bis im Sommer ein neues Präsidium und einen neuen Vorstand zusammenstellt.

Dies bestätigte TBB-Geschäftsführerin Béatrice Kirn auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Im neuen Vorstand vertreten sein sollen gemäss TBB auch Agraringenieur Michel Roux und SP-Nationalrätin Martina Munz (SH). Beide wurden im September 2023 vom Zentralvorstand suspendiert. Grund für die neue Zusammensetzung des Vorstands sei die schlechte Reputation und die Kritik, die der STS auf die Sektion Basel abwerfe.

Seit Oktober habe der TBB 15 bis 20 Prozent an Spenden eingebüsst und in der letzten Woche zehn langjährige Mitglieder verloren, so Kirn.

Zertifizierungsstelle rät von Spenden ab

Die öffentlich gewordene Kritik am STS führte auch dazu, dass die Zertifizierungsstelle für gemeinnützige Non-Profit-Organisationen (Zewo) von Spenden an den Schweizer Tierschutz abgeraten hat. Der STS als Dachverband aller regionalen Sektionen sollte eigentlich die politischen Interessen und Themen der Basis vertreten, sagte Kirn auf Anfrage weiter.

Stattdessen habe man sich mit Präsidentin Nicole Ruch in Nebengeschäften verstrickt.

Die bereits bekannten Vorwürfe beziehen sich unter anderem auf zweckentfremdete Spenden und überrissene Spesen. Ruch teilte über einen Sprecher am Freitag auf Anfrage mit, dass die Vorwürfe nicht der Wahrheit entsprechen.

Derweil werde die Geschäftsleitung bezüglich Professionalität und Transparenz neu organisiert. Der Antrag des TBB zum Übergangsvorstand und einer Findungskommission werde beim STS in der nächsten Woche besprochen.

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