Sechsmal nominiert, fünfmal gewonnen – dies ist die Bilanz des Streifens «Schwesterlein» beim Schweizer Filmpreis. Weniger gut lief es für «Platzspitzbaby».
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Sechsmal nominiert, fünfmal gewonnen: «Schwesterlein», der Spielfilm der Westschweizer Regisseurinnen Véronique Reymond und Stéphanie Chuat, ist der grosse Gewinner des 24. Schweizer Filmpreises. - sda - Keystone/ALEXANDRA WEY
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Schwesterlein» gewann gleich fünf Auszeichnungen beim Schweizer Filmpreis.
  • «Platzspitzbaby» räumte lediglich in der Kategorie «Beste Darstellerin» ab.

Schweizer Filmkritikerinnen und Filmkritiker haben «Platzspitzbaby» zum besten Schweizer Film des Jahres 2020 gekürt.

Und obwohl das Drama von Regisseur Pierre Monnard um die drogensüchtige Mutter deren Tochter Mia von der Corona-Pandemie ausgebremst wurde. Die Kinobesucherzahlen waren so hoch, dass der Film den Titel Kassenschlager verdient.

Sarah Spale ist die beste Darstellerin

An der Verleihung des Schweizer Filmpreises 2021 am Freitagabend ging dann aber nur einer der fünf Nominationsträume in Erfüllung. Hauptdarstellerin Sarah Spale erhielt den Quartz in der Kategorie Beste Darstellerin.

Auch ihre junge Kollegin Luna Mwezi war für den Preis nominiert. Ihr gratulierte die Preisträgerin, die vom Set der Krimiserie «Wilder» zugeschaltet war, ebenfalls. Der Film lebe schliesslich vom Mutter-Tochter-Gespann.

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Schauspielerin Sarah Spale übernimmt in der vierten Staffel der Krimiserie «Wilder» erneut die Rolle von Rosa Wilder. (Archivbild) - sda - KEYSTONE/SALVATORE DI NOLFI

Zu erwähnen ist an dieser Stelle der Spezialpreis, der dieses Jahr an die Berner Kostümbildnerin Linda Harper vergeben wurde. Sie war für die Kostüme in den Filmen «Platzspitzbaby» und «Spagat» verantwortlich.

Das Glück voll und ganz auf seiner Seite hatte «Schwesterlein» von den Westschweizer Regisseurinnen Véronique Reymond und Stéphanie Chuat. Das Werk gewann in der Königskategorie Bester Spielfilm. Der Film wurde ausserdem für die Beste Montage, die Beste Kamera und die Beste Nebendarstellerin prämiert. Weiter wurde der Streifen für das Beste Drehbuch ausgezeichnet.

Einzig in der neuen Kategorie Bester Ton musste das Drama um das Zwillingspaar Sven und Lisa die Trophäe abtreten. Sie ging an Peter Bräker für «Nemesis».

Milo Rau für besten Dokumentarfilm prämiert

Den Quartz für den Besten Dokumentarfilm gewann der Berner Regisseur Milo Rau für das Sozialdrama «Das Neue Evangelium». Darin erzählt er die Jesus-Geschichte im Kontext der Jetztzeit. Rau bezieht Geflüchtete mit ein, die unter katastrophalen Bedingungen als Erntearbeiter die Tomaten pflücken.

In der Kategorie Bester Kurzfilm setzte sich die Zürcher Regisseurin und Drehbuchautorin Güzin Kar mit «Deine Strasse» durch. Der Quartz für den Besten Animationsfilm gewann Georges Schwizgebel für «Darwin's Notebook». Leer aus ging der dreifach nominierte Film «Mare» (Bester Spielfilm, Bestes Drehbuch, Bester Ton).

Liselotte Pulver erhält Ehrenpreis

Schauspielerin Liselotte Pulver durfte den mit 30'000 Franken dotierten Ehrenpreis entgegennehmen. Eine Auszeichnung, die ihr «noch gefehlt hat», wie die 91-Jährige im Einspieler sagte.

Liselotte Pulver wird 90
Liselotte Pulver hat den Ehrenpreis erhalten. (Archivbild) - dpa

Bundesrat Alain Berset hatte die Bernerin schon in seiner Eröffnungsrede als eine «grosse Schauspielerin und eine grosse Schweizerin» gewürdigt. Wie die ebenfalls ausgezeichnete Marthe Keller habe sie «die Fahne des Schweizer Films international hochgehalten». Liselotte Pulver arbeitete mit weltbekannten Regisseuren wie Douglas Sirk oder Billy Wilder zusammen.

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