Das Schweizer Weltraumteleskop Cheops ist nach den nötigen Tests vom Homeoffice aus bereit für die Untersuchung von Exoplaneten.
Cheops exoplaneten
Das Weltraumteleskop Cheops wurde unter anderem in der Schweiz entwickelt. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Weltraumteleskop Cheops wurde ausreichend getestet.
  • Wegen des Coronavirus fanden diese Prüfungen im Home Office statt.

Das Schweizer Weltraumteleskop Cheops ist bereit für seinen Dienst im Namen der Wissenschaft. Die nötigen Tests konnten trotz Coronavirus abgeschlossen werden.

So etwa könnte die Botschaft aus der Erdumlaufbahn an die Verantwortlichen der Cheops-Mission Ende März gelautet haben. «Die Mission verfügt über eine weitgehend automatisierte Betriebskontrolle, die es ermöglicht, auch von zu Hause aus Befehle zu senden». Diesem Umstand schreibt der Berner Astrophysikprofessor Willy Benz zu, dass Testphase trotz der Corona-Pandemie erfolgreich abgeschlossen werden konnte.

Weltraumteleskop Cheops untersucht Exoplaneten

Nun wurde das Weltraumteleskop für wissenschaftsreif erklärt, wie die Universitäten Bern und Genf in einer Mitteilung vom Donnerstag bekannt gaben. Cheops ist eine gemeinsame Mission der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) und der Schweiz. Die Leitung gehört der Universität Bern in Zusammenarbeit mit der Universität Genf.

Cheops steht für «CHaracterising ExOPlanets Satellite» und dient der Untersuchung bereits bekannter Exoplaneten. Dies, um unter anderem zu bestimmen, ob auf ihnen lebensfreundliche Bedingungen herrschen.

Cheops exoplaneten
Im Dezember 2019 wurde die Mission gestartet. Cheops soll Exoplaneten untersuchen. - keystone

In den vergangenen drei Monaten testeten und kalibrierten Wissenschaftler, Ingenieure und Techniker das Weltraumteleskop ausgiebig. Dabei stellten sie fest, dass alle Systeme wie erwartet oder sogar besser als erwartet funktionierten.

Cheops ist sehr präzise

Cheops ist ein extrem präzises gerät, das in der Lage ist, Exoplaneten von der Grösse der Erde zu entdecken. «Der kritischste Test bestand darin, die Helligkeit eines Sterns auf eine Abweichung von 0,002 Prozent (20 Millionstel) genau zu messen». So wird Benz in der Mitteilung der beiden Universitäten zitiert.

Das Team beobachtete mit dem Weltraumteleskop zahlreiche Sterne. Darunter einige, von denen bekannt ist, dass Planeten um sie kreisen, sogenannte Exoplaneten. Unter anderem zielte Cheops auf das Planetensystem HD 93396, das 320 Lichtjahre von uns entfernt liegt.

Weltraumteleskop
Das Weltraumteleskop Cheop als künstlerische Darstellung im All. - keystone

Dieses System besteht aus einem riesigen Exoplaneten namens Kelt-11b. Er wurde 2016 entdeckt und umkreist in 4,7 Tagen den Stern HD 93396. Der Stern ist fast dreimal so gross wie die Sonne.

Das Team wählte dieses System, weil der Stern so gross ist, dass der Planet lange braucht, um vor ihm vorbeizuziehen. Nämlich fast acht Stunden.

Weltraumteleskop misst fünfmal genauer als von der Erde aus

Der gemessene Transit von Kelt-11b erlaubte es, die Grösse des Exoplaneten zu bestimmen. Dieser hat einen Durchmesser von 181’600 km. Zum Vergleich: Der Durchmesser der Erde beträgt nur etwa 12’700 km. Derjenige des Jupiters dagegen - des grössten Planeten unseres Sonnensystems - 139’900 km.

Diese Messungen des Weltraumteleskops seien fünfmal genauer als solche von der Erde aus, betont Benz. «Dies gibt einen Vorgeschmack darauf, was wir mit Cheops in den kommenden Monaten und Jahren erreichen können.»

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