2018 kam es zu fast drei Mal so vielen Taser-Einsätzen wie im Vorjahr. Schusswaffen wurden nur wenige eingesetzt.
Polizisten der Interventionsgruppe GRIF der Kantonspolizei Freiburg üben einen Taser-Einsatz gegen einen Angreifer. In der Realität setzten Polizisten die Waffen im vergangenen Jahr 45 Mal ein. (Archivbild)
Polizisten der Interventionsgruppe GRIF der Kantonspolizei Freiburg üben einen Taser-Einsatz gegen einen Angreifer. In der Realität setzten Polizisten die Waffen im vergangenen Jahr 45 Mal ein. (Archivbild) - sda - Keystone/PETER KLAUNZER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Letztes Jahr kam es vermehrt zu Taser-Einsätzen.
  • Schusswaffen wurden nur 12 Mal eingesetzt, verletzt wurde dabei niemand.
  • Von 125 Taser-Einsätzen wurde er nur 45 Mal tatsächlich ausgelöst.

Die Taser-Einsätze durch Schweizer Polizisten haben sich im letzten Jahr mehr als verdreifacht. Lösten die Ordnungshüter die Elektroimpulspistolen 2017 noch 13 Mal aus, waren es 2018 bereits 45 Aktionen. Schusswaffen kamen 12 Mal zum Einsatz.

Zuvor hatte am Sonntag «Radio Energy» darüber berichtet. Die meisten Schüsse seien auf Fahrzeuge oder gegen den Boden abgegeben worden. Menschen seien dabei nicht verletzt worden.

Die 12 Schusswaffeneinsätze im vergangenen Jahr lägen immer noch klar unter dem mehrjährigen Durchschnitt. Dies schreibt die Konferenz der kantonalen Polizeikommandanten (KKPKS) auf ihrer Webseite.

Stark angestiegen ist demgegenüber der Einsatz von Tasern. 125 Mal hätten Polizisten die Elektroimpulspistolen gezogen, hiess es auf der KKPKS-Seite weiter. In den meisten Fällen habe die Drohung ausgereicht, um die Lage zu stabilisieren. Doch in 45 Fällen seien die Taser tatsächlich ausgelöst worden.

Taser «ganz klar lebensgefährlich»

Bei zwei Dritteln der Einsätze seien die Betroffenen unter Drogen- oder Alkoholeinfluss gestanden. Dies bedeutet mehr als eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr. Das, obwohl in einigen Fällen die Taser während des gleichen Einsatzes mehrmals zum Einsatz kamen.

Diese Entwicklung stösst bei der Menschenrechtsorganisation «Augenauf» auf Kritik. Die Zurückhaltung, die am Anfang noch da gewesen sei, werde immer mehr aufgehoben, kritisiert Sprecher Rolf Zopf gegenüber «Radio Energy».

Damit steige auch das Risiko, dass es irgendwann zu schweren Zwischenfällen mit Todesfolgen kommen könnte. Denn die Waffe sei «ganz klar lebensgefährlich», in den USA habe es bereits mehrere Todesopfer gegeben.

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