Schweizer Handgranaten in Händen des IS

Redaktion
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Syrien,

Der Bundesrat will die Waffenexporte an Kriegsländer erlauben. Aktuell sind Handgranaten aus der Schweiz in den Händen von IS-Kämpfern.

Autokonvoi IS
Terrorgruppe im Bereich Islamismus: Autokonvoi des IS. (Archivbild). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die IS-Krieger kämpfen mit Schweizer Handgranaten, wie neue Fotos beweisen.
  • Die Handgranaten stammen von der Ruag.

Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist offenbar im Besitz von Schweizer Handgranaten. Das beweisen Fotos der Dschihadisten­allianz Haiat Tahrir al-Scham (HTS), die nach einem Kampf gegen IS-Krieger ihre Beute – deren Waffenarsenal – präsentieren. Nebst selbst gebastelten Bomben, Gewehren und Sprengstoffgürteln zu sehen sind Schweizer Handgranaten des Typs OHG92 und HG85. Sie stammen von der Ruag und richten im Umkreis von mehreren Dutzend Metern grosse Zerstörung an.

Schweizer Waffen in Syrien

«Aufgrund der Bilder gehen wir davon aus, dass die Handgranaten in der Schweiz bei Ruag hergestellt wurden», bestätigt Ruag-Sprecher Clemens Gähwiler gegenüber dem «SonntagsBlick».

Die Ruag halte sich aber strikt an die Exportvorschriften der Schweiz. Denn: «Waffen gehören nicht in die Hände von Terroristen.»

Weg ist unklar

Wie genau die Schweizer Handgranaten in IS-Hände kamen, ist unklar. Möglich wäre, dass die Waffen zu einer 225'000-Handgranaten grossen Lieferung gehören, die die Ruag 2003 an die Armee der Vereinigten Arabischen Emirate lieferte.

Schon 2012 gaben die Emirate verbotenerweise Schweizer Handgranaten nach Jordanien weiter, von woher sie nach Syrien gelangten.

«Das zeigt deutlich, dass Waffenlieferungen in Krisenregionen ein grosses Sicherheitsrisiko sind», kritisiert Lewin Lempert von der Gruppe Schweiz ohne Armee (GSoA) gegenüber dem Blatt. CVP-Präsident Gerhard Pfister «Es ist politisch unnötig, die Exportmöglichkeiten für Waffen weiter auszudehnen.»

Bisher ist der Export von Rüstungsgütern in Staaten, die in einen bewaffneten Konflikt verwickelt sind, verboten. Der Bundesrat will dies ändern.

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