Schweizer Firmen erwarten trotz Ukraine-Krieg keine Rezession

Keystone-SDA
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Zürich,

Der ökonomische Ausblick auf die Schweiz bleibt angesichts des Kriegs in der Ukraine unsicher. Eine Rezession erwarten Schweizer Finanzchefs derzeit aber nicht.

Hafen Basel
Container werden am Contargo Container-Terminal, dem grössten Container-Kran der Schweiz, im Hafenbecken 2 am Port of Switzerland – Schweizerische Rheinhäfen umgeschlagen, fotografiert am 10. Juli 2020 am Hafen in Basel-Kleinhüningen. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In einer Studie hat Deloitte knapp 100 Finanzchefs zu Auswirkungen des Krieges befragt.
  • Nur 22 Prozent gehen von einer eigentlich negativen Entwicklung aus.

Fast die Hälfte der Finanzchefs von Schweizer Unternehmen (46%) geht trotz des Kriegs davon aus, dass die Schweizer Wirtschaft in den nächsten zwölf Monaten weiter wächst. Dies zeigt eine am Montag publizierte Studie von Deloitte, für die knapp 100 Finanzchef befragt wurden.

Damit blicken zwar nur noch etwa halb so viele CFOs positiv voraus wie in der letzten solchen Umfrage vom September. Von einer eigentlich negativen Entwicklung gehen aber noch immer nur 22 Prozent der Befragten aus.

Nur 15 Prozent der Befragten erwarten negative Entwicklung

Noch positiver ist die Bilanz, wenn es um die Entwicklung des eigenen Unternehmens geht. Nur 15 Prozent der Finanzchefs erwarten für die eigene Firma eine negative Entwicklung und über die Hälfte (57%) gehen von verbesserten Aussichten aus für die kommenden zwölf Monate.

Dennoch trübt der Ukraine-Krieg die Aussichten und wird als grösstes Risiko für die hiesige Wirtschaft eingeschätzt. Deloitte-Schweiz-Chef Reto Savoia erwartet denn auch, dass der Krieg den «Post-Corona-Aufschwung» verlangsamen wird.

deloitte
Logo des Deloitte Österreich Beratungsunternehmen. - Keystone

Er sieht die Schweizer Wirtschaft aber weiterhin auf dem Wachstumspfad. «Die Schweiz ist rascher als viele andere OECD-Länder aus der Coronakrise herausgekommen», so Savoia. Die hiesigen Unternehmen hätten bereits während der Krise gelernt, mit Lieferketten-Problemen umzugehen. Und auch die steigenden Inflationsraten in den USA und der EU seien keine Überraschung mehr.

Bei Lieferketten leicht beeinträchtigt

Weiterhin sehen sich aber die meisten Schweizer Firmen (77%) bei den Lieferketten leicht beeinträchtigt. Und 16 Prozent berichten Deloitte zufolge gar noch immer von schweren Beeinträchtigungen.

Zudem wird die Inflation neben dem Krieg weiter als grösstes Risiko gesehen, wie die Umfrage zeigt. Nicht zuletzt werden vielerorts steigenden Preise für Energie, Rohstoffe, Vorprodukte oder Dienstleistungen erwartet. Knapp die Hälfte der Befragten (42%) rechnet dabei mit einem Anstieg der Inputpreise um fünf Prozent oder mehr.

Von den Firmen, die von steigenden Inputpreise ausgehen, rechnet allerdings ein gutes Drittel (36%) damit, einen Grossteil des Preisanstiegs an die Kunden weitergeben zu können. Von einem markanten Anstieg der Konsumentenpreise gehen die CFOs für die Schweiz aber nicht aus. Über zwei Jahre rechnen sie mit einer Inflation der Konsumentenpreise von 2,0 Prozent.

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