Nach dem Coronavirus sorgt nun das Hantavirus in China für Verunsicherung. Ein Schweizer erkrankte vor 20 Jahren daran und gibt Entwarnung.
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Das Coronavirus in China flacht langsam ab. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Mitten in der Corona-Krise stirbt in China ein Mann am Hantavirus.
  • Im Internet kursieren viele Theorien, die von einer neuen Gefahr sprechen.
  • Neu ist das Virus nicht. Der Schweizer Simon Arces erkrankte vor 20 Jahren daran.

Nachdem die Welle des Coronavirus in China langsam abnimmt und die Normalität ein Stück weit zurückkehrt, bereitet ein neues Virus Sorge. Ein Mann in China ist Berichten zufolge an dem Hantavirus erkrankt und gestorben.

Im Netz werden bereits Vergleiche zwischen den Viren gezogen und darüber spekuliert, ob das Hantavirus das neue Coronavirus sei.

Doch: Neu ist das Virus nicht. Im Gegenteil! Ein Betroffener aus der Schweiz, welcher sich vor 20 Jahren mit dem Hantavirus infiziert hatte, hält gegenüber Nau.ch fest, dass die beiden Viren komplett unterschiedlich seien.

Virus wird über Nagetiere verbreitet

Simon Arces (31) war gemäss eigenen Angaben der erste Schweizer, bei dem das Hantavirus festgestellt wurde. «Ich habe mich als zwölfjähriger Junge mit einer Maus infiziert. Diese war in einer Sandale von meinem Cousin versteckt und als ich diese heraus nehmen wollte, hat diese mich in den linken Zeigefinger gebissen.»

Simon Acres
Der 31-Jährige Nau.ch-Leser Simon Acres infizierte sich mit 12 Jahren mit dem Hantavirus. - zVg

Obwohl die Wunde direkt infiziert wurde, war es schon zu spät - Arces wurde mit dem Hantavirus infiziert. Nach einer Woche entwickelte sich eine Rötung um die Bisswunde und die Verletzung schwoll stark an.

Lassafieber
Das Lassafieber wird von Nagetieren auf den Menschen übertragen. - Keystone

«Einige Tage später bekam ich wieder starke Fieberschübe und die Überweisung ans Bruderholzspital erfolgte. Dort wusste man drei Wochen lang nicht was mit mir los war», erinnert sich Arces.

Hantavirus nicht vergleichbar mit Coronavirus

Das Hantavirus ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar, sondern wird über Ausscheidungen von infizierten Nagetieren auf den Mensch übertragen.

Hantavirus
Ein Seuchenexperte reinigt aufgrund des Hantavirus eine Kanalisation in Chila. - Keystone

Dies geschieht entweder durch Bisse, wie bei Arces, oder durch die Übertragung durch den Kot von diesen Nagern. Das Virus ist besonders in Asien und Skandinavien weit verbreitet.

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Schilder warnen davor, sich in das Spital zu begeben. - Keystone

Arces mahnt aber: «Ich glaube, die beiden Krankheiten sind nicht miteinander zu vergleichen, auch wenn die Symptome, beispielsweise Fieber oder Husten, ähnlich sein können.»

Trotzdem verstehe er, dass die Menschen nun besorgt seien. «Wir haben im Moment eine Ausnahmesituation, welche hoffentlich bald vorbei geht. Eine zweite Viruswelle in diesem Ausmass wäre in vielen Aspekten verheerend.»

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